MTV Nautilus - kurz und bündig
Segellogger Vegesack
BV2 -
Tagesmeldungen
Informationen über Standort und Reiseverlauf des
aktuellen Törns der Vegesack
BV2:
+++
06.08.2006 +++ 20:00 +++
Wismar +++
Törn
18 +++
Position:
Wismar,
Alter Hafen
Teilstrecke :
67 sm
Gesamtdistanz:
1150 sm
davon
gesegelt: 430
Kurs:
var
Wind:
var
Luftdruck:
1013
Welle
-
Bedeckung
1/8
Temperatur
26°C
Wassertemp.
-
Segel-Std
3
Masch-Std
9
Kurzkommentar Besser
gehts nimmer!!!
Tagesbericht
(Crew)
Punktlandung in
Wismar. Vor drei Wochen sind wir voller Hoffnung losgefahren. Wir
wußten nicht was uns erwartet. Weder vom Wetter her, noch vom
Zusammenleben auf beengtem Raum her. Im Rückblick ist festzustellen,
daß all unsere Erwartungen übertroffen wurden. Die Bordgemeinschaft
hat bestens harmoniert. Wir hatten phantastisches Sommerwetter mit nur 2
Tagen Nebel in der Region des 60. Breitengrades und nur etwas Regen in
Dänemark. Wir haben die Highlands von Schottland, die herben baumlosen
Shetlands, die dichtbesiedelten Küstenzonen und die bewaldeten Berge
Norwegens und die sanften Hügel Dänemarks erlebt. Dazu die Nord- u.
Ostssee zu allen Tages- und Nachtzeiten während unserer Wachen.
Und das auf einer "Kreuzfahrt" mit dem historischen
Heringslogger "Vegesack BV2" von 1895!
Unser letzter Tag auf See sah so aus: Gleich nach dem Auslaufen aus
Bagenkop wurden die Segel gesetzt und wir liefen mit halben bis raumen
Winden an der Südküste von Langeland Richtung SE. Auf der Südklippe
von Langeland standen Bernie McPipe und seine Gattin und winkten uns zum
Abschied noch einmal zu. Nach Passieren von Staberhuk/Fehmarn schlief
plötzlich der Wind ein und wir schoben unter Motorunterstützung weiter
nach Wismar. Im warmen Licht der tiefstehenden Abendsonne liefen wir in
Wismar ein.
Morgen
werden wir die Vegesack der neuen Crew übergeben. Natürlich müssen
wir noch alles aufklaren und klarieren, und deshalb wird dies heute
unsere letzte Tagesmeldung von dieser Reise durch Nordeuropa sein.
Wir
verabschieden uns von unseren treuen Lesern. Vielleicht haben unsere
Erlebnisse auf der Vegesack Sie neugierig gemacht und Sie begleiten uns
auf einem unserer zukünftigen interessanten Törns. Vielleicht nicht
nur im Internet !?
Andreas und Volker
P.S.: Andreas freut sich auf Winterbach und Volker hofft, dass im
Kölner Becken die Temperaturen moderat sind und eine leichte frische
Segelbrise weht.
+++
05.08.2006 +++ 18:00 +++
Bagenkop +++
Törn
18 +++
Position:
Bagenkop
Teilstrecke :
139 (Ebeltoft
- Faaborg - Bagenkop)
Kurs:
var
Wind:
var
Luftdruck:
1003
Welle
-
Bedeckung
1/8
Temperatur
24°C
Wassertemp.
-
Segel-Std
24
Masch-Std
4
Kurzkommentar
Ein Segelschlag vom Feinsten
Tagesbericht
(Crew)
Immer noch
Nord-Osten Wind. Unser Ziel ist Bagenkop auf Langeland mit einem
Abstecher nach Faaborg (wg. der Stockrosen, die dort aus allen Ritzen
sprießen). Schnell ist uns klar, dass wir den Segelwind ausnutzen
wollen und in einem Rutsch nach Bagenkop segeln können. Deswegen
entscheiden wir uns für die Route durch den Store Belt. Südlich von
Samsö können wir den mächtigen Bockkran der Odense-Werft auf
der Insel Fyn ausmachen, gleich danach sichten wir die mächtigen Pylone
der Store Belt Brücke, noch mehr als 25 sm entfernt. Es wird noch
einige Stunden bis zur Durchfahrt dauern. Gegen Mitternacht passieren
wir mit Backbord Seite den westlichen Pylon, außerhalb des
Verkehrstrennungsgebietes. Es kommt regelrecht eine ehrfürchtige
Stimmung auf, die nachts angestrahlte Brücke erinnert an die
phantastischen Bauwerke in den Filmen zum "Herr der
Ringe". Rasmus ist uns weiterhin wohlgesonnen, in der Nacht geht es
bei leichtem Segelwind und guter Sicht zügig weiter. Nach einer kurzen
Stippvisite im malerischen Faaborg, geht es durch die dänische Südsee
weiter Richtung Süden. Der Wind dreht auf Nord und wir können bis in
unmittelbare Hafennähe durchsegeln. Hier treffen wir die
Traditionssegelschiffe "Bodil" aus Hamburg, die
"Birgitte" aus Lübeck und die "Hanse Kogge" aus
Kiel.
Unser 28-stündiger Segelschlag vom Kattegat in die dänische Südsee
bei bestem Segelwetter wird uns lange in Erinnerung bleiben. Leider geht
heute Bernie McPipe von Bord. Seine angetraute Liebste nimmt ihn an der
Pier liebevoll in Empfang. Sie tut gut daran. Denn schon viele Jan-Maats
sind an der ersten Roten Laterne hängen geblieben. Bernie verabschiedet
sich standesgemäß in traditioneller Schottentracht. Wir werden ihn
vermissen!
Auch wir werden morgen unseren letzten Auslandshafen verlassen und damit
der bezaubernden dänischen Südsee "Ade" sagen. Auf uns
wartet unser Zielhafen Wismar. Dort findet das diesjährige
Koggentreffen statt.
+++
04.08.2006 +++ 14:00 +++
ab Ebeltoft +++
Törn
18 +++
Position:
Ebeltoft
Teilstrecke :
72
Kurs:
var
Wind:
var
Luftdruck:
1003
Welle
-
Bedeckung
1/8
Temperatur
21°C
Wassertemp.
-
Segel-Std
-
Masch-Std
11
Kurzkommentar
....Vom grauen Morgen zum milden Abend
Tagesbericht
(Crew)
Bei strömenden
Regen und wenig Wind verlassen wir den Hafen von Hals Richtung Süden.
Die Wettervorhersagen widersprechen sich, so daß wir erst im Laufe des
Tages über das Tagesziel entscheiden können. Erst ab Mittag läßt der
Regen nach, und die Sonne wagt sich hervor. Der Nachmittag wird richtig
schön, aber leider fehlt der Wind. Wir entscheiden uns Ebeltoft
anzulaufen, das wir um 1900 erreichen. Wir gehen längsseits bei
"Johann Smidt" aus Bremen. Nach einem leckeren hot Chili,
kommt bei karibischer Musik, Abendsonne und einigen Caipis Sambastimmung
auf. Der Abend wird immer milder, wie ein Crewmitglied treffend bemerkt.
Heute morgen lacht wieder die Sonne, die hölzerne Fregatte "Jylland"
und das malerische Städtchen Ebeltoft laden zum Landgang. Unsere
technisch versierten Crewmitglieder sind insbesondere beeindruckt von
dem mächtigen Propeller, der bei Segelbetrieb mittels riesigen Taljen
hochgezogen wurde. Außerdem können sie die Besatzung der "Jylland"
zu einem Probeschuß aus einer der vielen Schiffsgeschütze überreden.
Weniger begeistert sind wir vom Reinigungsplan: Das Holzdeck wurde
zweimal täglich mit Backsteinen gescheuert!
Um 1400 laufen wir aus. Prima Segelwind aus NE erwartet uns. Und wir
nehmen Kurs auf den Store Belt.
Grüße
von Andreas an Achim F. aus Neumünster.
+++
02.08.2006 +++ 17:30 +++
Hals +++
Törn
18 +++
Position:
Hals,
am Osteingang des Limfjordes
Teilstrecke :
51
Kurs:
180
Wind:
ESE 5-6, später S 3
Luftdruck:
1002
Welle
-
Bedeckung
8/8
Temperatur
18°C
Wassertemp.
-
Segel-Std
3
Masch-Std
7
Kurzkommentar
....Schiet Wedder!!
Tagesbericht
(Crew)
Um 0600 verließen
wir Skagen. Einige Zeit konnten wir gut gen Süden segeln, aber schon
bald näherte sich eine schwarze Wolkenwand. Schnell zog die Wache das
Regenzeug an. Alle anderen verkrümelten sich ebenso schnell unter Deck.
Und schon schickte Äolus eine Regenbö nach der anderen. Zu unserem
Verdruß ließ der Wind auch noch nach, und wir schoben unter Maschine
weiter. Auf Höhe des Eingangs zum Limfjord fühlten wir uns genug
gewässert, und liefen zum Übernachten in Hals ein. Aber wir
hatten noch einiges vor . 13,5 Kilo geschälte Kartoffeln warteten auf
die Reibe und wir auf die Kartoffelpuffer. Erstaunlich, in welchen
Varianten Puffer serviert werden können: Mit Zucker und Zimt,
Leberwurst, Apfelkompott, gebratenenem Speck oder mit Schlagsahne. Aber
die Augen waren mal wieder größer als unser Magen. Trotz Einsatz
vieler Überredungskünste, Handauflegen, Verschalken der Niedergänge
und Inhalation von Digestivs war es unmöglich den Pufferberg zu
bezwingen. Aber es war einfach köstlich.
Andreas
und Volker
Grüße
von R. an R. und alle Freunde, Andreas an die Karwath-Truppe, Volker an
Heinke und Josef
PS:
jetzt (03/1200) folgt Teil 2 der Pufferschlacht: Reste-Essen
+++
01.08.2006 +++ 20:00 +++
Skagen +++
Törn
18 +++
Position:
Gamle
Pier, Skagen
Teilstrecke :
-
Kurs:
-
Wind:
SO 4 später ONO 3-4
Luftdruck:
1002
Welle
-
Bedeckung
4/8 - 8/8
Temperatur
20°C
Wassertemp.
-
Segel-Std
Masch-Std
Kurzkommentar ....Erst
Sommer, dann Herbst und der ganze Hafen duftet nach Fisch!!
Tagesbericht
(Crew)
Wieder in
Mitteleuropa, so jedenfalls der Eindruck, wenn man von See Skagen
erreicht
Skagen, 0900: Erstmal zum tourist office: Landkarten von der
Nordspitze Fünens besorgen. Alle schwärmen aus, um Skagen und das Land
zwischen Ostsee und Nordsee zu erkunden. Bei Ole Pedersen gibt es
preiswert Fahrräder zu mieten, und los geht's zur Landzunge von Grenen.
Hier ist die Grenze von Nordsee und Ostsee. 3 Generationen von
Leuchttürmen, angefangen vom Wippfeuer bis zum Steinturm von 1858,
sichern das Fahrwasser. Durch den Kiefernwald hinter den Dünen geht's
Richtung Gammle Skaden, früher das Fischerdorf - heute ein Feriendorf,
aber sehr nett. Im Gegensatz zu Norwegen sind hier alle Häuser aus
Stein gebaut. Anstelle von Weiß und Rot herrscht hier Ockergelb als
Hausfarbe vor. Eine Wetterfront kündigt Regen an, aber das nächste
Ziel die "Versandende Kirche" ist schon angepeilt. Dort
erwischt uns der Regen. Pitschnaß erreichen wir wieder Skagen.
Auf der BIWITU erwarten uns gottlob trockene Kleider und die
erfrischende After-Eight-Torte von Hilde . Der Wind hat mittlerweile auf
ONO gedreht, es ist auch wieder trocken, und wir freuen uns auf einen
schönen Segeltag morgen ab 0600 in Richtung Süden.
Volker
und Andreas
Grüße
an UWE und ARMIN von Volker und ganz besondere Grüße an G. von
Andreas
+++
31.07.2006 +++ 22:10 +++
Skagen +++
Törn
18 +++
Position:
Gamle
Pier, Skagen
Teilstrecke :
70 sm
Kurs:
110°
Wind:
SW
5-6
Luftdruck:
1006
Welle
-
Bedeckung
4/8
Temperatur
21°C
Wassertemp.
-
Segel-Std
9
Masch-Std
1
Kurzkommentar ....
Tagesbericht
(Crew)
Forts.
Der
Wind frischt weiter auf. Zum Glück haben wir schon im Hafen
gerefft. Am Horizont läuft ein dänischer Spitzgatter mit
Kurs Skagens Odde mit. Mit Spitzengeschwindigkeiten bis 9 Knoten
laufen wir dem Dänen weg. Auch die Sonne begleitete uns und für die
meisten bleibt es trocken. Nur Bernie McPipe sitzt achtern auf der
Stb.-Klüse. Plötzlich spuckt Rasmus einen kräftigen Schwall Wasser
durch die Klüse und kühlt Bernie vom Oberschenkel aufwärts. Unter
einem richtig kitschigen Sonneruntergang bergen wir die Segel und laufen
in Skagen ein. Nach dem ersten Anlegerbier kommt der dänische
Spitzgatter längsseit und wir laden die Crew ein.
Andreas
und Volker
PS:
hier der Link zu einem Bericht über unseren Besuch in Lerwick
http://www.shetlandmarine.com/2006/06%20Leisure%20&%20Yachting/historic_herring_drifter_sails_off.htm
+++
31.07.2006 +++ 12:00 +++
mitten auf dem Skagerak +++
Törn
18 +++
Position:
58°06.2'N
008°49.1'E
Teilstrecke :
17 sm
Kurs:
110°
Wind:
WSW
4-5
Luftdruck:
1006
Welle
-
Bedeckung
4/8
Temperatur
21°C
Wassertemp.
-
Segel-Std
2.5
Masch-Std
0.5
Kurzkommentar ....
Tagesbericht
(Crew)
0800:
Frische norwegische Brötchen! Der Wetterbericht sagt Wind bis 6 voraus.
Gewitterböen sind nicht ausgeschlossen. Schnell noch ein Reff ins
Großsegel eingebunden.
Mit Kurs SE geht es durchs Skagerak Richtung Skagen. Im Hafen war das
Wasser noch spiegelglatt, doch schon kurz hinter dem Leuchtturm frischte
der Wind auf. Unter Großsegel, Fock und Klüver kam unsere alte Lady
BIWITU so richtig in Schwung. Fortsetzung folgt ....
Andreas
und Volker
+++
30.07.2006 +++ 18:40 +++
Lillesand +++
Törn
18 +++
Position:
Lillesand
Teilstrecke :
38 sm
Kurs:
var
Wind:
S-lich 2-3
Luftdruck:
1007
Welle
-
Bedeckung
2/8
Temperatur
22°C
Wassertemp.
-
Segel-Std
3
Masch-Std
3
Kurzkommentar ....
Tagesbericht
(Crew)
Was
sollen wir schreiben, wenn eigentlich nichts passiert: Die Segel stehen,
hier und dort wird noch ein wenig an den Schoten gezupft. Die Wache
kümmert sich um den rechten Kurs, die Freiwache liegt in der Sonne und
tankt noch etwas Urlaubsbräune. Manche aus dem Kreis der
Schiffsführung kommen vor Übermut auf die Idee,
erholungsuchenden arbeitslosen Tagelöhnern Eiswürfel in die
offenen kurzen Hosenbeine zu stecken. Fast wären wir an Lillesand
vorbeigesegelt. Dank der aufmerksamen Wache wurden durch ein
zügiges all-hands Manöver schnell die Segel geborgen. Unter
freundlichen Grüßen vom Leuchtturmwärter und von Sonntagsseglern
liefen wir in den beschaulichen Hafen von Lillesand ein. Hafenruhe!
Andreas
und Volker
+++
30.07.2006 +++ 12:00 +++
an der Südspitze von Norwegen +++
Törn
18 +++
Position:
57°58.0'N
007°41.9'E
Teilstrecke :
127 sm
Kurs:
170° / 090° / 075°
Wind:
NW-lich 4 / S-lich 2-3
Luftdruck:
1009
Welle
-
Bedeckung
7/8
Temperatur
22°C
Wassertemp.
-
Segel-Std
15
Masch-Std
9
Kurzkommentar wenn
man denkt man hat Wind, hat man ....
Tagesbericht
(Crew)
Es
wurde gestern ein schöner Segelnachmittag
vor der norwegischen Küste. Aus den anfänglichen 8 Knoten wurden
stabile 6 Knoten. Abends haben wir die Segel für die Nacht kleiner
gemacht, obwohl der Wind nachließ, und liefen immer noch 4 Knoten. Vor
dem Dunkelwerden fuhren wir noch eine Halse. Morgens um 0300 weckte mich
Barbara, indem sie die Maschine startete. Der Wind war gänzlich
eingeschlafen und das Schiff trieb wieder nach Norden. Seitdem laufen
wir unter Maschine und Segeln in Richtung Osten. Zur Sherrytime standen
wir genau am südlichsten Punkt Norwegens, der Insel Ryvingen mit ihrem
schönen Leuchtturm. Inzwischen (1400) hat sich ein
leichter Wind aus Richtung Süden eingestellt, die Segel stehen und die
Maschine hat Pause.
Unser
Segelglück wird noch dadurch gesteigert, dass wir in der Crew einige
exzellente KöchInnen haben. Ständig werden Rezepte und Tips
ausgetauscht. Unser Gewicht werden wir bestimmt bis zum Ende unserer
nordischen Rundreise halten können. Heute Abend wird Putenbrust
süß-sauer an Basmati-Reis gereicht. Zum Essen können wir zwischen
Riesling Kabinett und Württemberger Rotwein im Barrique-Faß ausgebaut,
wählen. Den Abschluss bilden eine frische Orangen-Creme und je nach
Gusto Kaffee aus der Stempelkanne mit und ohne Obstler.
Gruß
Tham, Volker , Andreas + die übrige Crew
PS:
das schöne Foto der BV2 auslaufend Lerwick von John McMeechan mußten
wir einfach ins Netz stellen - thank you John for this great
picture
+++
29.07.2006 +++ 12:00 +++
ab Stavanger +++
Törn
18 +++
Position:
Stavanger
Teilstrecke : -
Kurs: -
Wind: NWlich
2-3
Luftdruck: 1007
Welle -
Bedeckung
1/8
Temperatur
22°C
Wassertemp.
Segel-Std
-
Masch-Std
-
Kurzkommentar so
viele Menschen
Tagesbericht
(Crew) Unter
Maschine liefen wir gestern nachmittag vom Lysefjord nach Stavanger und
genossen die Landschaft. Auf dem letzten Stück paßte es sogar mit dem
Wind und wir segelten in den Hafen bis direkt vor den Liegeplatz. Das
Bergen der Segel klappte reibungslos und um 1600 waren wir längsseits
von NORTUN fest. Deren Eigner Tom Bråtas hatte für uns den Platz
reserviert und all die Motorboote längseits verscheucht.
Der
Logger NORTUN ex BRANDENBURG AE 87 ist eines der ersten Schiffe die 1905
bei den Nordseewerken in Emden gebaut wurden. Im Rahmen der
Festlichkeiten zum 100-jährigen Jubileum der Werft wurde der Logger
dort zu einem Segelschiff umgebaut und bei den Festlichkeiten in einer
Halle ausgestellt. Anschließend brachte Tom sein Schiff nach Norwegen
und begann mit dem Innenausbau. Salon, Kombüse und Bad sind fertig und
wurden von uns besichtigt: Allerfeinste Möbeltischlerei und alles in
Eigenarbeit. Auf meine Frage, was er denn mal gelernt habe, sagte Tom,
er arbeite auf einem Oilrigg und dort sei er eher für die groben
Arbeiten zuständig: "I am in charge for the sledgehammer
(Vorschlaghammer)". Da wo mal die Kammern hinkommen sollen, war
noch seine Werkstatt. Die Segel fehlen auch noch. Ein schönes Schiff
mit viel freiem Platz an Deck. Bisher will er keine Charterfahrten
machen, sondern nur mit seinen vielen Freunden segeln. Im August 2008
findet in Stavanger ein Symposium der Ölindustrie statt und er hat uns
eingeladen, wie auch RYVAR.
In
Stavanger fand ein sogenanntes Foodfestival statt. An der Pier reihte
sich Freßbude an Freßbude und es lief das übliche Menschengeschiebe.
Wir haben unsere "reker" en gros gekauft und an Deck der BV2
verspeist. Nach dem Festmachen kam eine schöne Colin Archer aus
Haugesund bei uns längseits und dann stürzten sich die Motorboote
wieder auf uns. Auf den Motorbooten wurde bis tief in die Nacht gezecht
und es war schwierig sie morgens zum Ablegen zu bewegen. Eigentlich
wollten wir um 1000 ablegen, aber wir kamen erst um 1200 los.
Inzwischen,
um 1500, segeln (alle Segel bis auf Besan und Besanstag) wir mit 8
Knoten vor der Küste südwärts.
Gruß
Tham
+ Crew
+++
28.07.2006 +++ 12:00 +++
Lysefjord, unterm Prekestolen +++
Törn
18 +++
Position:
58°57.8'N
006°09.0'E, Lysefjord, unterm Prekestolen
Teilstrecke : 52
Seemeilen
Kurs: var
Wind: SWlich
2-3
Luftdruck: 1012
Welle -
Bedeckung
1/8
Temperatur
22°C
Wassertemp.
Segel-Std
-
Masch-Std
8
Kurzkommentar ☺☺☺
Tagesbericht
(Crew) Die
Crew machte gestern in Haugesund einen Busausflug über die Insel Karmoy
bis nach Skudneshavn. Der norwegische Busfahrer war so freundlich 10
Minuten zu warten, bis auch die letzten die Bushaltestelle für die
Rückfahrt gefunden hatten. Abends waren dann wechselweise Besichtigung
von EKAR und VEGESACK angesagt und das anschließende gemeinsame
Beisammensein ging bis Mitternacht. Trotzdem
ging es um 0400 weiter, wir wollten vor Stavanger noch zum
Prekestolen im Lysefjord. Bei fast blauem Himmel liefen wir in den
Lysefjord ein, den 11-Uhr-Sherry opferten wir dem Fjordtroll. Während
wir unter dem Prekestolen trieben, kamen einige verwegene Crewmitglieder
auf die Idee zu Baden. 10 m von der Felsenkante zeigte das Echolot immer
noch 60 m Wassertiefe.
Gruß
Tham
+ Crew
+++
27.07.2006 +++ 12:00 +++
Haugesund +++
Törn
18 +++
Position:
längsseits
Garpeskjaerkai, Haugesund
Teilstrecke : 77
Seemeilen, Lerwick - Haugsund: 211 Seemeilen
Kurs: 105°
Wind: S
3-4
Luftdruck: 1016
Welle -
Bedeckung
3/8
Temperatur
22°C
Wassertemp.
Segel-Std
-
Masch-Std
11
Kurzkommentar ☺☺☺
Tagesbericht
(Crew) Im
Laufe des Nachmittagstages ließ der Wind weiter nach. Die See war
spiegelglatt als wir an der Insel Ryvar vorbei nach Haugesund einliefen.
Leider war der Innenhafen mit Sportbooten überfüllt, deshalb machten
wir hinter EKAR etwas abseits der Stadt fest. Das Zentrum ist trotzdem
nur 15 Minuten Fußweg entfernt. EKAR
ist ein ehemaliger holländischer Segellogger, Schwesterschiff von
Joachim Kowalskis RYVAR aus Flensburg. Er wird von einem Verein in dem
Zustand als typischer Küstenfrachter erhalten. RYVAR hat genauso
ausgesehen, bevor Achim sie gekauft hat, und VISNES, die mal ein paar
Tage in Vegesack gelegen hat auch. Heute nachmittag haben wir ein
Treffen mit den Leuten von EKAR.
Gruß
Tham
+++
26.07.2006 +++ 12:00 +++
70 sm WNW von Haugesund +++
Törn
18 +++
Position:
59°40.80'N
002°57.19'W
Teilstrecke : 134
Seemeilen
Kurs: 105°
Wind: S
3-4
Luftdruck: 1018
Welle -
Bedeckung
1/8
Temperatur
21°C
Wassertemp.
Segel-Std
19
Masch-Std
4
Kurzkommentar ....
☺☺☺
Tagesbericht
(Crew) Gestern
Nachmittag segelten wir mit Vollzeug und bis zu 8 Knoten Fahrt in
Richtung Osten. Abends
um 2200 machte der Wind einen Dreher, Topsegel und Flieger standen nicht
mehr und wurden geborgen. Für die Nacht sowieso besser. In der Nacht
liefen wir bei unterschiedlichen Windstärken zwischen 2 und 5 Knoten.
Nachdem wir morgens um 0800 vom Strom nach Norden versetzt wurden,
nahmen wir die Maschine zur Hilfe. Ansonsten haben wir schönstes
Sommerwetter und nutzen die Zeit für kleine Arbeiten im Rigg.
Gruß
Tham
PS:
heute nacht haben wir unsere Uhren ein Stunde vorgestellt
+++
25.07.2006 +++ 12:00 +++
östlich von Lerwick, Shetland Inseln +++
Törn
18 +++
Position:
60°05.41'N
000°58.43'W
Teilstrecke : 12
sm
Kurs: 100°
Wind: S
3-4
Luftdruck: 1018
Welle -
Bedeckung
1/8
Temperatur
19°C
Wassertemp.
Segel-Std
1
Masch-Std
1
Kurzkommentar so
kann es weitergehen ....
☺☺☺
Tagesbericht
(Crew) Auch
heute morgen zeigten sich die Shetland Inseln von ihrer besten Seite.
Nachdem wir unsere Wasser- und Dieselbestände aufgefüllt hatten, ging
es um 1015 los. Die Segel wurden vor dem Hafen gesetzt, damit unser
Freund John noch ein paar schöne Bilder machen konnte. Dann unter
Maschine und mit flatternden Segeln durch den Bressey-Sound nach Süden.
Seit 1130 laufen wir unter Vollzeug mit Kurs 100° und 5 Knoten.
Gruß
Tham
PS:
John brachte zum Auslaufen noch zwei schöne Bilder
+++
24.07.2006 +++ 18:00 +++
Lerwick, Shetland Inseln +++
Törn
18 +++
Position:
Victoria
Pier, Lerwick, Shetland Inseln
Teilstrecke : -
Kurs: -
Wind: SW
2/3
Luftdruck: 1018
Welle -
Bedeckung
1/8
Temperatur
25°C
Wassertemp.
Segel-Std
-
Masch-Std
-
Kurzkommentar ...
☺☺☺
Tagesbericht
(Crew) Heute
morgen um 0700: So muss es Menschen ergehen, die plötzlich wieder sehen
können. Blinzelnd nach Sonnenbrillen suchend standen wir an Deck und
konnten es kaum fassen: Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein und ein
herrliches Panorama. Ausflugswetter!
Wir
fuhren mit dem Bus Richtung Flughafen. Übrigens überquert hier die
Straße die Landebahn. Verkehrsregelung erfolgt mit einer Ampel. Dort
wurde bei Bauarbeiten 1975 eine Siedlung aus der Eisenzeit (ca, 100
v.Chr.) entdeckt, Die Siedlung war mindestens 1000 Jahre bewohnt, und
wird ständig weiter ausgegraben und rekonstruiert.
Archäologen bieten eine sehr professionelle Führung an. Besonders
beeindruckend war die Rekonstruktion eines Radhauses (Sandsteinmauern
mit Grasdach, radförmiger Grundriss) mit Kochgeschirr und einem beißenden Torffeuer in der
Mitte.
Der
Willkommenswhisky von gestern kam von John McMeechan, einem der
Hafenmeister hier. John hat die Bücher des Hafenamtes nach
Lerwick-Anläufen von deutschen Loggern durchforstet, eine nicht
unwesentliche Fleißarbeit als Ergänzung zu Tham's Loggerlebensläufen.
Die deutschen und holländischen Logger benutzten Lerwick gerne als
Schutzhafen oder zum Umladen der Fänge auf sogenannte "Jager",
die dann nach Hause fuhren, während die anderen weiterfischten. Die
Reede von Lerwick hieß bei den Loggerfischern nur "The Baai".
John brachte das Bild aus den 60er Jahren von der BADEN BV 93 an der
Victoria Pier liegend. Heute liegt wieder ein Logger mit dem
Fischereikennzeichen BV an der Victoria Pier.
Morgen
früh wollen wir noch einmal bunkern bevor wir den Sprung nach Haugesund
in Norwegen machen. Gut 200 Seemeilen liegen dann vor uns. Mit etwas
Glück gibt es die nächste Tagesmeldung von dort am Mittwoch Abend.
Volker
und Tham
PS:
der aufmerksame Beobachter wird es schon gemerkt haben, die
verschwundenen Tagesmeldungen der ersten zwei Tage sind wieder da,
Martin dafür ein herzliches Dankeschön von den Shetland Inseln
+++
23.07.2006 +++ 20:45 +++
Lerwick, Shetlands +++
Törn
18 +++
Position:
Lerwick,
Shetlands
Teilstrecke : 134
sm
Kurs: NE
Wind: SE
2/3
Luftdruck: 1011
Welle -
Bedeckung
Nebel
Temperatur
16°C
Wassertemp.
Segel-Std
-
Masch-Std
21
Kurzkommentar morgen
sehen wir uns die Shetland-Ponys an, 3 standen eben schon auf der Pier
☺☺☺
Tagesbericht
(Crew) Heute
morgen um 0500 standen wir vor der Einfahrt nach Kirkwall, dem
Haupthafen auf den Orkneys, den wir ursprünglich als Ziel hatten. Aber
bei Nebel mit 50 m Sicht haben wir darauf verzichtet in diesen kleinen
Hafen einzulaufen. Also haben wir einen neuen Kurs auf Lerwick/Shetland
abgesetzt. Weiter geht es mit Radar durch die dicke Suppe. Wir sind
ziemlich allein auf der Nordsee, zumindest denken wir es. Doch
plötzlich erscheint auf dem Radarbild ein USO (Unbekanntes Schwimmendes
Objekt). Wo kommt es her? Wo will es hin? Natürlich kreuzt es unseren
Kurs, Nahbereichslage ist nicht ausgeschlossen! Durch konsequentes
Radarplotting und Kursänderung vermeiden wir nähere Bekanntschaft und
können leider keine Grüße austauschen.
Die Luftfeuchtigkeit war so hoch, dass sich Tau auf Haaren, Brillen und
Kleidung niederschlug. Frischwasser hätten wir durch Kondensation
gewinnen können. Endlich vor Lerwick. Port Control wies per Funk auf
very poor visibility hin. Aus dem Dunst hörten wir zuerst
Möwengeschrei. Wie aus dem Nichts tauchten die Hafenkonturen und dann
immer deutlicher die Victoria Pier, unser Anlegeplatz, auf. Um 20:45 Uhr
waren wir fest und wurden herzlich mit einer Flasche Single Malt Whisky
empfangen.
Endlich
waren wir im Schutzhafen so vieler Bremer Heringslogger aus früheren
Zeiten angekommen.
Andreas
und Volker
P.S.
Andreas grüßt AQM und LQM, BV2 grüßt alle die die Sonne genießen
können. Wir sparen wenigstens Sonnenschutzmittel.
+++
22.07.2006 +++ 24:00 +++
querab Clyth Ness +++
Törn
18 +++
Position:
58°16.38'N
003°03.56'W
Teilstrecke : 64
sm
Kurs: 030
/ 050
Wind: NE
4 (genau daher wo wir hinwollen)
Luftdruck: 1011
Welle -
Bedeckung 7/8,
später Nebel
Temperatur
16°C
Wassertemp.
Segel-Std
Masch-Std
5
Kurzkommentar nach
den Schleusen nun unter Motor durch den Nebel !
☺☺☺
Tagesbericht
(Crew)
Morgens machten einige nochmal einen Landausflug, bevor es dann um 1240
endlich losging. Spannend wurde es bei der Durchfahrt durch die Brücke über
den Inverness Firth. Sie soll 27.5 m hoch sein, wir haben eine Masthöhe von
26,5 m, von Mattias Fuchs vor einigen Jahren amtlich getestet. Es sah knapp
aus, aber der Mast ist stehengeblieben. Unter Motor ging es mit der Tide und
gegen den Wind aus dem Firth hinaus. Draußen ließ der Wind etwas nach,
dafür kam Nebel auf und die Feuchtigkeit tropfte aus dem Rigg. Kurz
vor Mitternacht drehte der Wind weiter nach Süden, wir konnten Klüver,
Fock und Besan als Stützsegel setzen. Die eiserne Fock mußte aber
weiter mithelfen damit wir wenigstens etwas voran kamen. Bei Nebelfahrt
lassen sich leider keine schönen Fotos machen
Gruß
Tham
+ Crew
+++
21.07.2006 +++ 17:20 +++
Inverness +++
Törn
18 +++
Position:
Inverness,
vor Clachnaharry Sea Lock
Teilstrecke : 12
sm
Kurs: var
Wind: var,
jetzt NE 5 (genau daher wo wir hinwollen)
Luftdruck: 1016
Welle -
Bedeckung
morgens 7/8, tagsüber 3/8, jetzt wieder 7/8
Temperatur
morgens 16°C, tagsüber 26°C, jetzt 18°C
Wassertemp.
Segel-Std
Masch-Std
5
Kurzkommentar genug
der Schleusen !
☺☺☺
Tagesbericht
(Crew)
Nessie was on board!
Na ja, wir wissen es nicht so genau. Die Fachwelt soll darüber
entscheiden. Dies Wesen war so schweigsam und zurückhaltend, ja fast
schüchtern: Also wir ankerten, wie Ihr wisst, in der Urquhart Bay
bei der alten Ruine und als die Ankerwache vom Kaffeekochen zurück kam,
räkelte sich im Mondschein ein sonderbares Wesen auf dem Sonnendeck.
Die Wache war vor Ehrfurcht ganz gebannt. Kurz vor der
Morgendämmerung hatte sich der Besuch in einem unbeobachteten Moment,
wahrscheinlich beim Wachwechsel um 0400, einfach aus dem Staub gemacht.
Wir vermuten UV-Licht Allergie. Nach dem Frühstück gab es einen
Schauer, unseren Basilikum brauchten wir heute also nicht gießen.
Anschließend wurde die Schloßruine besichtigt. Die katholischen
Highländer (Jacobiter), Anhänger des alten König Jacob, wehrten sich
bis zum bitteren Ende gegen die Protestanten, und zum Ende der
Religions- und Machtkriege sprengten sie Ende des 17.
Jahrhundert Urquhart Castle. Zwar wurde der Schutt weggeräumt und
ein sehr interessantes Informationzentrum errichtet, aber im
wesentlichen hat sich seitdem dort nichts verändert. Mittlerweile haben
wir die Clachnaharry Works Lock erreicht, die vorletzte Schleuse, bevor
der Caledonian Canal endet, und der Weg zur Nordsee frei ist. Jedenfalls
sah der Lock Keeper unseren Zapfhahn mit dem Becks-Schild und sagte
schmunzelnd zu seinem Kollegen: "A very civilized boat".
Jetzt warten wir vor der letzten Schleuse gespannt auf den Wetterbericht. Werden wir morgen
vormittag Richtung Norden auslaufen können?
Volker
for
my English speaking friends in Lerwick and Scandinavia: we have passed
the Caledonian Canal eastwards and are just inside the Clachnaharry Sea
Lock at Inverness awaiting a favourite weather report to proceed on our
planned route
regards
Tham
+++
20.07.2006 +++ 17:00 +++
Urquhart Harbour +++
Törn
18 +++
Position:
am
Anker, Urquhart Harbour, Loch Ness
Teilstrecke :
Kurs: var
Wind: var
1
Luftdruck: 1012
Welle -
Bedeckung
7/8
Temperatur
23°C
Wassertemp.
Segel-Std
2 h
Masch-Std
1
Kurzkommentar zu
Besuch bei Nessie
☺☺☺
Tagesbericht
(Crew)
Gestern am 19.07. hatte Great Britain den heißesten Sommertag seit Henry
VIII. In London waren es 36° und wir hatten mindestens 31° mittags. Bei der
Dame in Kolonialwarenladen erfuhren wir, dass der Sommer schrecklich trocken
ist, und sie dieses Jahr jeden Tag Blumen gießen muss. So etwas kannte sie
bislang nicht.
Dieser
Sommertag hatte auch auf die Besatzung der BIWITU nachhaltige Auswirkungen:
Dem werten Leser werden nun einige Metamorphosen vorgestellt. Unser Kaptain
entdeckt den Schotten in sich und nennt sich: Captain King Louis, Chief
of the Lions Clan. Aus Bernhard wurde Jan-Maat Bernie McPipe und der 3. Mate
nennt sich Joshua McMaaß. Und deshalb: Was brauchen wir Nessie, wir
haben unsere eigenen Monster an Bord. Um nicht weiterhin die schottischen
Ureinwohner zu irritieren, ankern wir heute Nacht im Urquhart Harbour.
Morgen wird das gleichnamige Castle besichtigt. Auf dem Loch Ness konnten wir
leider wegen der herumlaufenden Winde nicht so richtig segeln, das Eisensegel
musste etwas nachhelfen. Dafür wurden wir aber durch die berüchtigten
Sommerschauer mit 0,05 mm Niederschlag pro Stunde abgekühlt. Nun beginnt die
Ankerwache! Wir alle warten natürlich auf einen Besuch von Nessie. Als Reward
ist ein Fass Becks für den ersten fotografischen Existenznachweis
ausgelobt.
Andreas
und Volker
PS:
Heute morgen wurde noch Fort Augustus besichtigt, bevor wir um 1400 unter
Segeln ablegten.
|
+++
19.07.2006 +++ 18:00 +++
Fort Augustus +++
Törn
18 +++
Position:
Fort
Augustus,
Teilstrecke :
22 Seemeilen
Kurs: var
Wind: var
1
Luftdruck: 1018
Welle -
Bedeckung
1/8
Temperatur
28°C
Wassertemp.
Segel-Std
0 h
Masch-Std
8
Kurzkommentar
☺☺☺
Tagesbericht
(Crew) Es
ist Sommer..., Bei schönstem Sommerwetter erklommen wir die Locks des
Neptune's Staircase. Besonders aus dem Großmast hatten wir einen
beeindruckenden Blick über die
Schleusentreppe und ins Hinterland. Im River Lochy nahmen wir 2
erschöpfte Paddler auf den Haken. Schnell erholten sie sich bei einem
frisch gezapften Becks. Über
große Strecken führte der Kanal durch Waldgebiete und man
roch förmlich den Duft von Kräutern und Lebensbäumen. Aber
plötzlich wurde Lotse Tham, unser Skipper, aus den schönsten Träumen
gerissen und an seine Berufspraxis erinnert: Das Heck wurde plötzlich ans
Ufer gezogen und nur durch reduzierte Geschwindigkeit und beherztes Ruderlegen
konnte wieder Kurs gehalten werden. Der Bernoulli-Effekt gilt auch für die
BV2 in engen Gewässern. Ein 2. Phänomen irritierte uns zusätzlich: Wir
hatten immer das Gefühl bergab zu fahren,
obwohl wir keine Strömung beobachten konnten. Vielleicht habt ihr ja eine
Erklärung? An
der Kytra-Schleuse bekam der Schleusenmeister das Tor hinter uns nicht zu,
irgend etwas lag auf dem Drempel.
Die Schwester von Nessie? Er machte das Tor wieder ganz auf, mit einmal Voll
Voraus in Vorspring und Achterleine eingedampft, haben unsere 350 PS den
Drempel freigespült. Ein fossiles Wesen tauchte aber nicht auf, dafür andere
fast fossile Treibsel. Am Schluss unserer heutigen Kanalkreuzfahrt
mussten wir drehen und legten vor der Schleuse Fort Augustus rückwärts
an. Vielleicht fahren wir morgen doch wieder zurück? Die bisher
zurückgelegte Strecke hat uns einfach zu gut gefallen. Einziges Manko: Der
Mangel an Fischgeschäften.
Andreas,
Barbara, Volker
P.S.
Grüße von Andreas an G. und von Volker heute an die KollegInnen vom Gut
Sophienwald
+++
18.07.2006 +++ 16:00 +++
Banavie +++
Törn
18 +++
Position:
Banavie,
Teilstrecke :
Kurs:
Wind:
Luftdruck:
Welle
Bedeckung 1/8
Temperatur 27°C
Wassertemp.
Segel-Std
Masch-Std
7
Kurzkommentar
☺☺☺
Tagesbericht
(Crew) Es
gibt einen neuen Zungenbrecher: Mögen Möwen Möhren? Möwen mögen Mörn! Ja, sie
waren bei unseren Vorräten. Und: Wir haben es erahnt: Nebel! Die
Gefahrentonnen, 200 m vom Hafen entfernt, sind nicht zu sehen. Die
Enttäuschung ist der Crew anzusehen. Also ist für heute Radarfahrt angesagt,
da wir mit auflaufend Wasser die Corpach Basin sealock, den Beginn des
Caledonian Canal, erreichen wollen. Aber die Hoffnung stirbt zu letzt. Als wir
um 9:00 Uhr ablegen, klart es auf und wir können bei guter Sicht los. Die
nächsten Stunden sind wir alle fasziniert von den tief fliegenden Wolken, den
durchbrechenden Sonnenstrahlen, und dem mystischen Lichtspiel um die
Berggipfel. Bei der Einfahrt in die Schleuse wunderte sich die
Schleusenmeisterin, dass der Kapitän plötzlich so schlank ist. Na ja, es hat
ja auch ein Crewwechsel stattgefunden. In der Schleuse konnte dann in aller
Ruhe der höchste Berg Great Britain´s, der Ben Nevis, bewundert werden (s.
Bild rechts). Und nun liegen wir bei schönstem Sommerwetter vor der
Schleusentreppe "Neptune´s Staircase": 8 Schleusen auf 450 Yards Länge und als
Zugabe eine Eisenbahn- und eine Straßendrehbrücke. Der nächste Morgen beginnt
schon wieder mit Arbeit an den Festmachern!
Andreas und Volker
PS: Andreas grüßt G., Volker hat Steuerbord ein rotes Ohr, aber Backbord kein
grünes. Der Sonne sei dank!
+++
17.07.2006 +++ 18:00 +++
Oban +++
Törn
18 +++
Position:
Oban
Teilstrecke :
Vegesack - Langwedel -
Ijmuiden - Newcastle - Oban
Kurs:
Wind:
Luftdruck:
Welle
Bedeckung
Temperatur
Wassertemp.
Segel-Std
Masch-Std
Kurzkommentar
☺☺☺
Tagesbericht
(Crew) Endlich ist es
soweit...
13 Urlaubshungrige warten auf die
Abreise nach Oban/Schottland, um die BV2 Vegesack von der bisherigen Crew zu
übernehmen. Mit einem Comfort Reisebus ging es von Bremen um 9:00 Uhr am
Sonntag los. Erst mussten aber noch Gepäck und Vorräte für 21 Tage verstaut
werden. Nachdem dies geschafft war, ging es los nach Ijmuiden, wo bereits die
Nachtfähre nach Newcastle Upon Tyne wartete. Bei spiegelglatter See genossen
wir die Kreuzfahrtatmosphäre und erlebten den Sonnenuntergang bei einem
vorzüglichen Dinner. Newcastle begrüßte uns am nächsten Morgen mit
Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen. Sofort ging es 400 Km weiter nach
Oban, an die schottische Westküste. Kaum waren wir in Schottland, trübte sich
dass Wetter ein. Wir erreichten Oban bei leichtem Nieselregen und die Wolken
waren zum Greifen nahe.
Nachdem wir den Bus an der BIWITU
ausgeladen hatten und die Massen an Gepäck und Ausrüstung sahen, fragten
wir uns: Wie soll das alles an Bord verstaut werden? Außerdem war Ebbe
und wir mussten alles von der Pier 4 m Stück für Stück hinunterfieren.
Zum eigenen Erstaunen schafften wir es mit vereinten Kräften und nach
einem köstlichen Abendbrot fielen wir todmüde in die Kojen. Das letzte
was wir vom Abend mitnahmen war aufziehender Nebel. Können wir bei
diesem Nebel am nächsten Morgen ablegen und die wunderbare Bergkulisse
des Caledonian Canal genießen?
Andreas und Volker
PS: Der Große grüßt M.
Maritime
Tradition Vegesack Nautilus e.V. - Postfach 750615 - 28726 Bremen -
Telefon:0421-9586786 -
E-Mail:
info@mtv-nautilus.de
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