MTV Nautilus - kurz und bündig
Segellogger Vegesack BV2 - Tagesmeldungen
 
Informationen über Standort und Reiseverlauf des aktuellen Törns der Vegesack BV2
 


 

 

 

übrigens, Kommentare zu unseren Tagesmeldungen nehmen wir gerne unter info@mtv-nautilus.de entgegen ... 

+++ 18.07.2009 +++ 14:15 +++ Kappeln +++ Törn 2009/30 +++

Position:                 Kappeln, Museumshafen
Teilstrecke :          22 sm
Kurs:                      VAR
Wind:                      W 4-5
Luftdruck:              1002 hpa
Welle                       0,2 m
Bedeckung             7/8
Temperatur            20°C
Wassertemp.         18°C
Segel-Std                0,00 h
Masch-Std              3,75 h

 Zum Schluß im Regen unter Motor von Sonderburg nach Kappeln, insgesamt 254 Seemeilen von Rostock bis Kappeln. 

Aufräumen: saugen, wüschen, putzen. Klar Schiff machen für die Nachfolger, die bereits auf dem Weg sind (wie wir hoffen). Für uns der Anfang vom Ende, das nun mit der Heimfahrt über die Autobahn Richtung Bremen beginnen soll. Was wir mitnehmen?: Ganz, ganz viel an großen und kleinen Erlebnissen und Begebenheiten, eine Woche gelungener Gemeinschaft an Bord, viel Wind und Wasser, mehr oder weniger tiefsinnige Gespräche, und die Erfahrung, dass es auf See immer wieder Menschen gibt (männliche), die sich mit großer Hingabe vom weiblichen Geschlecht angezogen fühlen - in Worten und Gedanken (und Träumen). Jetzt aber hat uns die Realität bald wieder - schade oder vielleicht GOTT SEI DANK!! Dank aber vor allem an die Stammbesatzung mit der lieben Hilde, die dafür gesorgt haben, dass auch dieser Törn wieder ein unvergessenes Erlebnis bleibt. Gruß auch an Bernie Mac Pipe

die Gang von Törn 30 .....

 

+++ 17.07.2009 +++ 15:55 +++ Sønderborg, Dänemark +++ Törn 2009/30 +++

Position:                 Sonderborg
Teilstrecke :          32 sm
Kurs:                      180° / 255°
Wind:                      SE 4-5
Luftdruck:              1008 hpa
Welle                       0,5 m
Bedeckung             7/8
Temperatur            21°C
Wassertemp.         18°C
Segel-Std                5,0 h
Masch-Std              1,0 h

 Moin, Moin, liebe Freunde der Tagesberichte. Es gibt etwas nachzutragen. Da ich den gestrigen Bericht vor Sonnenuntergang geschrieben habe, konnte ich nicht ahnen, was in der Nacht noch passieren würde. Einige von uns waren noch an Land und schlenderten durch die engen Gassen von Fåborg, als plötzlich drei Detonationen auf einander folgten. Revolution? In Dänemark? Nein, weit gefehlt. Ein wunderschönes Feuerwerk wurde am Hafen abgebrannt. Fünfzehn Minuten lang knallte und funkelte es am Himmel. Dem Betrachter entlockte der Anblick mit in den Nacken gelegten Kopf automatisch ein Oooh nach dem anderen. Ich möchte mich auf diesem Wege bei der Betreibergesellschaft herzlich bedanken für diesen Höhepunkt auf unserer kurzen Reise. Heute Morgen hieß es Ablegen und verholen zum Dieselnehmen. Hier in Fåborg ist der Diesel äußerst beliebt, weil er angereichert wird mit Blütenölen, das verändert zwar die Farbe, duftet aber einfach wunderbar. Der Maschinist und sein väterlicher Freund haben später im Hafen noch eine Sonderschicht eingelegt, und mit einem 13er Spezialschlüssel die Duftorgel gestimmt. So werden uns Segelfanatikern bei Motorfahrt die Sinne stimuliert. Heute war allerdings wieder  ein echter Kampftag am Segel. Reichlich Wind, eine widerspenstige Welle, Spritzer an Deck, und kühler als sonst. So hieß es wieder Niederholer bereit legen, die Fallen besetzten, Piek zuerst und jetzt das Fall. Man könnte denken, es handelte sich um eine Schrittfolge beim Squaredance, wäre da nicht diese schneidende Stimme des Kapitäns. Haaalt, seht ihr das denn nicht? Tja, er sieht natürlich alles, nicht das er pingelig wäre, aber wat mutt dat mutt. So sind wir dann glücklich und mit noch mehr Schwielen an den Händen , allerdings wieder pitschenaß in Sonderborg gelandet. Warum die Dänen wohl immer vor ihren Häfen diese Regenschauer aufziehen. Ich muss jetzt gleich aufhören zu schreiben. Neben uns liegt ein Holländer, die "Regina Maris" , und ich habe den Eindruck, dass die Animateuse da drüben Unterstützung braucht. Das Schiff war mir schon beim Einlaufen wegen seiner außerordentlich künstlerischen Galionsfigur aufgefallen. So eine hätte ich gern in meinem Herrenzimmer. Also Tschüß, ich bin in Eile. Gruß, Bernie Mac Pipe.:       

Segelbergen im Regen vor Sonderburg                                                längseits REGINA MARIS in Sonderburg

+++ 16.07.2009 +++ 18:05 +++ Fåborg, Dänemark +++ Törn 2009/30 +++

Position:                 Fåborg
Teilstrecke :          41 sm
Kurs:                      VAR
Wind:                      SWzW 4-5
Luftdruck:              1015 hpa
Welle                       0,1 m
Bedeckung             1/8
Temperatur            20°C
Wassertemp.         18°C
Segel-Std                5,2 h
Masch-Std              2,8 h

Moin, Moin, da sind wir wieder. Viel Wind war für heute vorausgesagt. Von den Gewitterwolken von gestern war nichts mehr geblieben. Der Himmel zeigte sich blau geputzt, Schaumkronen auf der Ostsee. Es riecht nach einem tollen Segeltag. Klüver, Fock, Besan, das war erst einmal unsere Besegelung. Später haben wir dann noch das Groß gesetzt und  mit Rauschefahrt Ærø umrundet. Das enge Fahrwasser machte es nötig, vielfach zu Halsen, zu Wenden, Fock rauf Fock runter, ich habe die Handschuhe gar nicht mehr ausgezogen. Weil es üblich ist nach jedem Manöver ein Manöverbier zu trinken, weiß ich nicht, was wirklich anstrengender war, das Manöver, oder das Manöverbier. Es hat alles wunderbar funktioniert, und es war der bisher schönste Segeltag. Unterwegs haben wir mitten auf der Ostsee zwei Paddler in speziellen Booten getroffen, so wie man sie von den Eskimos kennt. Die Dänische Inselwelt ist einfach zauberhaft. Es gibt so schöne Ecken, dass man dauernd versucht ist umzuziehen. Schweinswale habe ich gesehen und Hunderte von Seevögeln. Am meisten sind mir die schwarzen Kormorane aufgefallen. Todesmutig stürzen sie sich in die Fluten, meistens mit einem Fisch im Schnabel, den sie dann geschickt so drehen, dass der Fisch kopfüber in ihrem langen Hals verschwindet. Manchmal sind die Fische so groß, dass  der Schwanz noch rausguckt, und am Ende schon der Kopf zu erkennen ist. Dann kommt der Vogel nicht mehr hoch und muss zu Fuß an Land gehen. Weil der Kormoran dabei pitschenass wird sitzt er dann später auf einem Stein mit ausgebreiteten Flügeln und trocknet sein Gefieder. Wir haben in dieser Gegend Möwen gesehen, die vor Neid erblasst sind, und sich angewöhnt haben auf dem Rücken zu fliegen, weil sie dieses Elend nicht ertragen können. Unser Kapitän ist sehr häuslich und geschickt. Ich habe ihn heute beobachtet wie er mit Nadel und Faden am Ende eines Tampen rumgemacht hat. Ich glaube, das nennt man Makramee. Vielleicht bastelt er ja schon für den Weihnachtsmarkt  in Achim. Lieber Volker, vielen Dank für deine Stellungnahme und deine Kommentare. Zwischen den Zeilen lese ich, dass du gerne mit an Bord wärest, und in Gedanken so wie so bei uns bist. Ich schaue jetzt in die untergehende Sonne über Fåborg, schmauche ein letztes Pfeifchen, und genieße den guten Wein aus der Flasche versteht sich, und nicht aus der Pappe. Tschüß, bis morgen. 

Anmerkung des Lektors: Was Bernie so launig als Umrundung von der Insel Ærø beschreibt, war allerbestes Segeln durch die schmalen Fahrwasser hinter der Insel und das Mörke Dyb, mit vielen Halsen und Wenden.

Kartoffelschälen für Hildes Kartoffelpuffer                                            Landgang in Fåborg

 

+++ 15.07.2009 +++ 16:25 +++ Bagenkop, Dänemark +++ Törn 2009/30 +++

Position:                 Bagenkop
Teilstrecke :          51 sm
Kurs:                      VAR
Wind:                      SE 1-2
Luftdruck:              1012 hpa
Welle                       0,1 m
Bedeckung             2/8
Temperatur            19°C
Wassertemp.         18°C
Segel-Std                0,0 h
Masch-Std              8,5 h

Moin, Moin, liebe Freunde. Aus dem Schlaf gerissen, noch mit den Erlebnissen des gestrigen Tages, liefen wir gegen 9 Uhr aus . Irgendwie hatten wir noch zum Abschied mit winkenden Tüchern oder feuchten Augen der Damen gerechnet, die uns gestern an Bord so nahe gekommen sind. Aber so ist das eben mit den Urlaubern auf dem Festland. Die pennen bis in die Puppen, und denken gar nicht daran, dass der Seemann auch eine Seele hat. Die wahren Freunde melden sich dann über das Internet, so wie Bernd L. aus B. der besorgt anfragt, ob uns der "Schinderhannes" fertig macht, so wie man das von ihm erwartet. Lieber Bernd, deine Befürchtungen sind natürlich berechtigt. Mussten wir früher das alte Segel an Klau und Piek mit 5 Leuten hissen, so machen wir es jetzt mit dem neuen Segel zu dritt auf jeder Seite, mit dem Ergebnis, dass wir genauso kaputt sind wie immer. Was lernen wir daraus? Es fehlt an Personal! Und so bleibt man mein lieber Freund, bei deiner Devise Täuschen, Tarnen und Verpissen. Der geneigte Leser wird feststellen, dass alle Nachrichten, Grüße und Kommentare beantwortet werden. So denke ich jetzt an Iris und Thomas, Richard, Ulla und Christa, und sollte der Papst ,oder sonstwer von der Kurie uns eine Mitteilung zukommen lassen wollen, nur zu, wir rechnen damit. Der weitere Segeltag verlief harmonisch und äußerst anstrengend. Null Wind aus allen möglichen Richtungen zwang uns alle Kraft in die Maschine zu legen. Es war schwül und eigentlich viel zu warm. Große Decksreinigung war angesagt, denn es lag viel Sand an Deck. Die Besucher des Vortages hatten Spuren hinterlassen. Wie kann man nur von südlichen Gefilden schwärmen. Die südliche Ostsee ist das Urlaubs-Traumziel schlechthin, und mit einem Törn auf der BV 2 sowieso. Einen Haken hat das Ganze natürlich. Die Ernährung an Bord, in der Hauptverantwortung von Hilde , ist nach wie vor katastrophal. Ernährungsphysiologisch gesehen handelt es sich hier um Terror auf kalorischer Ebene. Die Äußerungen, das muss aber aufgegessen werden, oder nimm noch, das können wir nicht aufbewahren,  verstärken nur noch den Strafbestand der systematischen Überversorgung mit dem Ziel von Addipositas. Irgendwann näherten wir uns Bagenkop, dem Hafen an der Südspitze von Langeland. Plötzlich bildete sich von links eine Gewitterkante . Die gesamte Kieler Bucht lag in einer pechschwarzen Soße, und es kam die Frage auf, wird uns das aufziehende Unwetter erreichen. Es erreichte uns mit Macht, nur wenige Meilen vor dem Hafen. War uns das gesetzte Sonnensegel Schutz  und Labsal vor der Tageshitze gewesen, so wurde es jetzt zum zauseligen Schutz vor den herabrauschenden Wassermassen. Das Deck wurde reichlich mit Süßwasser gebadet. In Bagenkop dann festgemacht entpuppte sich der Hafen als sehr freundlich, und für alle die ihn von vorherigen Besuchen kennen als total verändert. Sehr attraktive Ferienhäuser in Hafennähe, und scheinbar extra für uns ein Hafenfest mit viel Musik von den Rentnerbands von Langeland veranstaltet. Jetzt, um 21 Uhr 30 ist alles wie tot, so wie man es in Dänemark kennt und liebt. Also sage auch ich gute Nacht, husch, husch in die Koje, und träumt recht schön. Euer B.M.P

Nachtrag des kombinierten Lektor_Zensor_Internettechniker_Kapitäns am 16ten um 0730:

Es war nicht 2130 als Bernie mit seinem Bericht fertig war, sondern 2330, da hatte der LZIK keine Lust mehr den Text in Internet zu stellen, geschweige denn Bilder von diversen Speicherkarten zu sichten. Der Spaziergang durch den weitläufigen Ort hatte ihn zu sehr angestrengt. Ein Ausgleich war als bei der Rückkehr zum Hafen die Rentnerband im Musikpavillon gerade "The Leaving of Liverpool" spielte, allerdings mit einem dänischen Text. Es weht ein schöner Wind aus SSW.

Deckschrubben

sieht so Terror aus ?                                                                   The Leaving of Liverpool auf Dänisch

 

+++ 14.07.2009 +++ 15:40 +++ Dahme Seebrücke +++ Törn 2009/30 +++

Position:                 Dahme Seebrücke
Teilstrecke :          27 sm
Kurs:                      270°
Wind:                      SzE, später umlaufend
Luftdruck:              1012 hpa
Welle                       0,1 m
Bedeckung             2/8
Temperatur            19°C
Wassertemp.         18°C
Segel-Std                1,5 h
Masch-Std              3,5 h
                     
Tagesbericht (Crew) Kururlaub mit der VEGESACK BV 2, von einem Seebad zum anderen ...

Liebe Freunde der BV 2. Ein wahrhaft traumhafter Tag liegt hinter uns. Sonne an Deck ohne ende, dabei rundherum Gewitterwolken ohne Wirkung. Welch eine Bewahrung! Heute möchte ich mich bei einem Fan bedanken, der sich meine Nachrichten regelmäßig im Internet runter lädt. Volker G.aus B.fragt an, ob Bernie McPipe wieder sein Spielhöschen an hat. Lieber Volker, ich habe gar nicht wahr genommen, dass du mir auf den letzten Reisen so interessiert auf die Hose geguckt hast, allein ab morgen werde ich sie tragen, für dich versteht sich. Auch die Plautze ist nach wie vor vorhanden, genauso wie alle anderen Teile drum herum. Der Herr hat mich eben gesegnet, und ich werde einen Teufel tun, ihm da rein zu reden. Zu der weiterführenden Frage der Stellung der Segel, dass sie standen im Hängen, kann ich dir nur soviel sagen, das ist absolut menschlich. Gern bin ich bereit dir mehr aus diesem Bereich Geheimnis zu offenbaren. Mach einen Termin mit meinem Sekretariat, über das Honorar werden wir uns schon einig. Nun zu unserem Reisetag. Er begann mit viel Arbeit, mit Segelsetzen, Niederholen da, Durchholen dort, Aufschießen und Klarieren. Ein prüfender Blick des Steuermanns ins Rigg, und die Tatsache, dass nichts unkontrolliert von oben kam reichte für den Befehl Besanschot an. Nun, das ist immer die Order für den Decksteward ein frisch gezapftes Bier bereit zu stellen. Da es sowieso gegen 11 Uhr war, musste auch noch die übliche Kurzandacht an Deck abgehalten werden mit anschließender Vernichtung von Sherry. Einer davon wird immer direkt ins Meer gegossen, während die anderen erst den menschlichen Organismus passieren, um dann aber auch über viele Meter Leitung ins Meer zu gelangen. Warum sich Neptun auf so einen Quatsch einlässt, ist mir schleierhaft, aber es funktioniert. Das Wetter blieb gut, es drohte beständig, der Wind schlief wie gewohnt ein, so dass wir unter Motor weiterliefen und in Dahme an der Seebrücke unter Segel einliefen und Festmachten. Ein echtes Bravourstück. Bei totaler Flaute so ein Manöver hinzulegen, Tham, wir danken dir, dass wir das erleben durften. Hunderte standen auf der Brückenplattform und bestaunten unser Manöver Und dann passierte das Unbegreifliche, Kinder kamen an Deck mit ihren dazugehörigen Kindern. Sie behaupteten mit einigen Mannschaftsmitgliedern nicht nur vertraut, sondern sogar verwandt zu sein. Mir oblag es als Deckoffizier für allgemeines Wohlbefinden die Ankommenden in Freundlichkeit  willkommen zu heißen, also tat ich. Allein die Dame, die mir durch ihr üppiges Auftreten  besonders auffiel, hat mich in ihrer Sehnsucht maritimes kennen zu lernen, bis ans Ende meiner Darstellungsfähigkeit geführt. Wir trennten uns, weil die Taxe kam. Das letzte was sie sagte, war, nimm deine Sonnenbrille ab, ich will dir in die Augen schauen. Oh Fehmarnbelt, du sollst eines Tages meine Asche bergen. Ich gehe in die Nacht mit einem Whisky in der Hand, und hoffe auf gute Träume.

eine dankbare Kinderschar kurz vor dem Auslaufen aus Kühlungsborn

Bootsmanöver

Seebad No. 2

Familienbesuch, und das Bordwalross prustend unter dem Heck der BV2

  

+++ 13.07.2009 +++ 16:40 +++ Kühlungsborn +++ Törn 2009/30 +++

Position:                 Kühlungsborn
Teilstrecke :          37 sm
Kurs:                      170°
Wind:                      SWzW, später umlaufend
Luftdruck:              1011 hpa
Welle                       0,5 m
Bedeckung             2/8
Temperatur            19°C
Wassertemp.         18°C
Segel-Std                4,5 h
Masch-Std              4,0 h
                     
Tagesbericht (Crew)
 
Es ist jedes mal das selbe auf so einem Törn. Jeder hat irgendwann seinen Sauftag, seinen Muttitag, und andere Befindlichkeiten, die sich nur tiefenpsychologisch erklären lassen. Wir hatten wohl gestern Abend noch den ersten dieser besonderen Tage. Die Strafe folgt dann nicht auf dem Fuß, sondern weiter oben, mehr so am Kopp. Die Zunge ist nach der Nacht ungewöhnlich trocken, und der Schnatterzapfen doppelt so lang wie sonst. Wie schön, dass es nicht die letzte Nacht war, und dass ein neuer Morgen werden durfte. Einer sah wohl etwas grün aus, was durch die Segelei  auch noch verstärkt wurde. Wunderschöner Segelwind an diesem Vormittag beschert uns rausche Fahrt Richtung Kühlungsborn. Leider stand der Wind nicht durch. War es zu erst durch den Wind recht kühl, so wurde es bei der späteren Flaute bruttig heiß an Deck. Allgemeines Rumliegen und intensives Transpirieren war angesagt. Nur der Mann am Ruder musste schwer arbeiten. Als der dann irgendwann Meldung machte. dass wir trotz aller gesetzten Segel statt vorwärts nun rückwärts liefen, haben wir schweren Herzens die Segel geborgen. Mann -  hab ich geschwitzt. Ich habe auch hinterher geduscht. Man will es sich ja nicht mit den anderen Sklaven verderben. Wir haben hier in der Marina Kühlungsborn einen ausgezeichneten Liegeplatz. Der Hafen ist rappeldicke voll mit Yachten jeder Größe aus allen Ecken Deutschlands und den Anliegerstaaten. Man ist hier sehr gastfreundlich, und duldet sogar Hamburger, selbst dann noch, wenn sie eine Schwell-Fobie haben. Ja,ja, sie können einem Bremer ganz schön leid tun, die Hamburger, wenn sie mit so einer Macke geschlagen sind. Ein Fall fürs Nachtgebet. Tschüß, bis morgen.
 
Einlaufbier und -softeis in Nysted
 
an der Pier von Kühlungsborn, dort hatten wir Besuch von Buddha-Bernie alias Bernie McPipe

 

+++ 12.07.2009 +++ 17:50 +++ Nysted/Dänemark +++ Törn 2009/30 +++

Position:                 Nysted
Teilstrecke :          37 sm
Kurs:                      NNW
Wind:                      westl. 1-2, später SE 3
Luftdruck:              1012 hpa
Welle                       0 m
Bedeckung             2/8, später 8/8
Temperatur            19°C
Wassertemp.         18°C
Segel-Std                2 h
Masch-Std              6,5 h
                     
Tagesbericht (Crew)
 
Liebe Freunde der Tagesberichte zum Logbuch von der BV 2. Ich bin überglücklich wieder an Bord zu sein. Es ist schon ein gewaltiger Unterschied, beim Mittagsschlaf von der BV 2 zu träumen, oder live dabei zu sein. Es ist der zweite Tag an Bord, und ich habe den Eindruck die Crew wächst gut zusammen. Es ist Sonntag, und wir verlassen nach dem Frühstücken Warnemünde. Gegen 11 Uhr hat unser bordeigener Pfarrer  eine beachtliche Ansprache gehalten. Er zitierte glaubhaft den Apostel Neptun, und danach haben wir gemeinsam das Glas erhoben. Es war sehr feierlich und angemessen. Wir haben dann noch Lieder gesungen, zur Gitarre, wie: "alle die mit uns auf ........müssen Männer mit Charisma sein......  
Der Himmel meinte es wirklich gut mit uns. Sonne an Deck, der Wind allerdings aus entgegengesetzter Richtung wie vorausgesagt, laut deutschem Wetterbericht. Der Däne wusste es besser, leider. Wir sollten mehr auf ihn hören. Wir haben alle Segel gesetzt, alle neuen Segel. Und so wahr ich Bernie McPipe bin, muss ich sagen, sie sahen sehr gut aus. Wenn das Vergnügen auch nicht lange anhielt, denn dem anfänglichen Wind folgte eine satte Flaute. Aber selbst im Hängen standen die Segel gut. Tagsüber  kamen ständig irgendwelche Leckerbissen, serviert auf Silber ähnlichen Tabletts vorbei, ihr wisst schon, dieser Terror auf Kalorienebene, den viele Mitfahrer so schätzen, und ich gar nicht, weil er so nachhaltig ist. Es ist Sonntag, und wir leben alle von der Vergebung, so will auch ich mit Kurzatmigkeit in Nysted zu Bett gehen, und bin dankbar für den schönen Tag.
 
 

+++ 11.07.2009 +++ 18:10 +++ Warnemünde, Hohe Düne +++ Törn 2009/30 +++

Tagesbericht (Crew)   Unsere Eindrücke
Seit heute (11.7.) sind wir unterwegs; zunächst mit den Kleinbussen und dem Wagnis trotz Urlaubs- und Reiseverkehr Autobahn zu fahren. Captain Tham setzte sich durch - Glück gehabt (für ihn und für uns) ! Ohne nennenswerte Staus sind wir gut bis Rostock durchgekommen und waren gegen 14.00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein an Bord der BV2 im Rostocker Stadthafen. Alles war verstaut, die ersten Biere getrunken und bald der Entschluss gereift, heute noch bis Warnemünde zu fahren. Warming up für alle Neulinge an Bord! Unter Motor ging es bis zum Yachthafen "Hohe Düne", wo wir nach leckerem Fischessen an Bord und Abendstimmung über der Ostsee nun auf die morgige Weiterfahrt Richtung ? warten. Alles ist gut!!
 
 


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