MTV Nautilus - kurz und bündig
Segellogger Vegesack
BV2 -
Tagesmeldungen
Informationen über Standort und Reiseverlauf des
aktuellen Törns der Vegesack
BV2
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+++
19.09.2009 +++ 11:00 +++ Kiel
+++ Törn
2009-42 +++
Position:
Kiel
Teilstrecke :
25 sm
Kurs:
südlich
Wind:
0 - 1
Luftdruck: 1021
hpa
Welle
0,5
Bedeckung
1/8
Temperatur
22°C
Wassertemp.
16°C
Segel-Std
0 h
Masch-Std
4
h
Kurzkommentar Unser
letztes Ziel ist Kiel!
☺☺☺
Tagesbericht (Crew)
Eine Stunde früher aufstehen und ablegen
stellte gleichfalls keine besondere Herausforderung an die Mannschaft der
Vegesack dar – wenngleich die Tränensäcke ein wenig deutlicher zu sehen
waren. Mit der Maschine tuckerten wir wieder südlich, passierten Laboe
und fuhren in die Kieler Förde ein. Ein wunderschöner Anblick.
Schließlich machten wir ein letztes Mal
auf dieser Reise an der Pier fest. Obwohl die meisten Gesichter eher wehmütiges
Bedauern verrieten, weil doch die Woche auf See voll war mit interessanten
Erlebnissen und wir ungeheuer viel Spaß hatten, rissen wir uns noch mal
zusammen und putzten das Schiff für unsere Nachfolger richtig heraus. Dafür
und für alles, was wir sonst noch geleistet hatten, verlieh der Skipper der
gesamten Gruppe den letzten SuperBembel.
Die Jungs aus dem Ruhrpott (und der Kölsche
Jung) danken dem Skipper Volker, dem Maschinist Hartmut und Steuermann Reiner
sehr für die Geduld (wenn wir mal wieder an den falschen Tampen zerrten) und
die ausführliche Beantwortung aller schlauen und dummen Fragen und und und
…
Wir wünschen der Vegesack und ihren
kommenden Mannschaften stets gute Fahrt und eine handbreit Wasser unter dem
Kiel. Möge es ihnen auch immer so gut gefallen wie uns. Und wer weiß?
Vielleicht dürfen wir in zwei Jahren wiederkommen und an den aufs neue
unbekannten Kordulas ziehen.
Klaus, Michael, Semir, Stephan, Stöti,
Thomas, Tom, Uwe, Wolli, Zoltan
Von links nach rechts: Michael, Wolli,
Stöti, Stephan, Reiner, Hartmut, Zoltan, Klaus, Uwe, Volker, Tom, Thomas,
Semir
+++
18.09.2009 +++ 17:00 +++ Maasholm
+++ Törn
2009-42 +++
Position:
Maasholm
Teilstrecke :
25 sm
Kurs:
südlich
Wind:
0 - 3
Luftdruck: 1021
hpa
Welle
n.b.
Bedeckung
1/8
Temperatur
19°C
Wassertemp.
16°C
Segel-Std
7 h
Masch-Std
2
h
Kurzkommentar Segeln
nach Maasholm
☺☺☺
Tagesbericht (Crew)
Das ist einer der Tage, an denen der Bericht kurz ausfällt. Der gesamte Tag
war hervorragend dazu geeignet, die Schlafdefizite sogar des gesamten Monats
aufzuholen. Wir sind zügig und konstant Richtung Westen gesegelt und
haben am Abend ohne nennenswerte Verluste Maasholm erreicht. Maasholm ist der
Heimathafen des Seenotrettungskreuzers „Nis Randers“, auf dem Uwe seit
einigen Wochen erster Vormann ist. Der Maschinist Thomas
zeigte uns ganz stolz seine Maschine mit ihren auf Hochglanz polierten Kupfer-
und Stahlrohren. Selbst die im hellen Sonnenschein strahlende Glocke der
Vegesack auf der anderen Seite konnte da nur schwer mithalten. Auch Steuerhaus
und Steuerstand am Oberdeck durften wir besichtigen. Besten Dank noch mal an
die Mannschaft der Nis Randers für die interessante Führung.
SuperBembel des Tages: Zoltan erhielt den
SuperBembel als aufrichtige Anerkennung für die außerordentlichen Verdienste
in der Verköstigung der gesamten Schiffsbesatzung.
+++
17.09.2009 +++ 18:30 +++ Marstal
+++ Törn
2009-42 +++
Position:
Marstal
Teilstrecke :
29 sm
Kurs:
südlich
Wind:
0 - 1
Luftdruck: 1021
hpa
Welle
n.b.
Bedeckung
1/8
Temperatur
19°C
Wassertemp.
16°C
Segel-Std
7 h
Masch-Std
5
h
Kurzkommentar Schwimmen
Mitte September in der Ostsee!
☺☺☺
Tagesbericht (Crew)
Einkaufen
in Fabørg
war erste Mannschaftspflicht. Der Ort musste zwar erst aufwachen, ging dann
aber trotzdem noch recht zügig. Der Tankwagen brachte zunächst 15 Liter
Diesel und stellte fest, dass damit der Tankwagen leer war. Na gut, also noch
mal zurück, eine Tonne laden und schließlich die Pfütze in den Bunker
pumpen. Puh, Glück gehabt, dass es in Dänemark noch Reserven gab!
Skipper Volker ließ Semir kurz nach dem
Auslaufen Gelegenheit, seinen frisch gekauften gefrorenen Köderfisch baden zu
schicken. Erfolglos – wer hätte das gedacht? Vielleicht stehen die
Ostseetierchen nicht so sehr auf gefrorene Artgenossen. Vielleicht lag es aber
auch daran, dass in der Zwischenzeit Hartmut, Reiner und Uwe das Schlauchboot
zu Wasser ließen und eifrig damit hin und her heizten. Apropos baden: Eine
hervorragende Idee. Thomas, Wolli und Stephan wollten mal nachsehen, ob man in
der Ostsee tatsächlich schwimmen kann. Der eine oder andere auf Deck mochte
wohl schon Eisberge in kurzer Distanz gesichtet haben, den drei Schwimmern
machte das aber offensichtlich keine Angst. Helmut passte zwischenzeitlich auf
die 3 blassen Wale auf, damit nichts schief gehen kann. Betreutes Baden
sozusagen. Sie kamen nach einiger Zeit erfrischt wieder an Bord – gerade
rechtzeitig als eine große Feuerqualle mit meterlangen Nesselfäden an der
Einstiegsstelle vorbei trieb.
Der nächste Schritt bestand darin, nun die
Segel zu setzen. Für uns bedeutete das zur Abwechslung mal harte Arbeit:
Flieger, Klüver, Fock, Großsegel, Besan inklusive Besan-Stag und Groß-Top,
macht in Summe 450 m², standen nach gefühlten 7 Minuten im Wind. Wie lange es
tatsächlich dauerte wollen wir hier mal verschweigen. Aber eins ist klar: es
geht immer schneller. Ein paar Schweinswale schauten uns später von
Steuerbord ein wenig beim Faulenzen zu und verdrückten sich schlussendlich,
weil es ja nichts spannendes zu gucken gab. Eigentlich wollten wir am frühen
Nachmittag eine Flaschenpost absetzen, aber wir hatten die Befürchtung, dass
die Flasche bei der langsamen Fahrt früher in den Hafen einläuft als wir und
unsere Ankunft ankündigt, denn der Wind ging zeitweise völlig weg, so dass
die See gleichsam ölig um uns herum friedlich ruhte.
An solchen Tagen läuft das Bier auch
deutlich besser als sonst. Hartmut putzte daher vorsorglich die Bieranlage,
damit das deutsche Reinheitsgebot bis zu den Magenschleimhäuten erhalten
bleibt. Irgendwann am Nachmittag war dann genug mit Faulenzen. Die Segel
wurden eingeholt, seemännisch verstaut und mal geguckt, was der Motor so
hergibt. Bei der kurzen Vollgasfahrt drückten wir die Ostsee ein wenig weiter
südwärts, was wir am nächste Morgen am Niedrigwasserstand deutlich merkten.
Kurz vor unserem Ziel konnten wir einige
historische Segler beobachten, die unter vollen Segeln am Horizont gemächlich
nach Steuerbord vor uns flüchteten. Nachdem wir das Nadelöhr der
Hafeneinfahrt von Marstal gegen 18:00 Uhr passiert hatten, erzählte uns Nina,
eine dänische Künstlerin, die fast jeden Tag im Hafen sitzt, dass gestern
noch 27 historische Segler in dem kleinen Hafenbecken festgemacht hatten und
die Mannschaften Shantis sangen. Es war eine spontan organisierte
Demonstration von Traditionsseglern im Rahmen der Aktion "Blackflag".
Sogar die Medien und die lokalen Politiker
waren anwesend. Heute hatte sich sogar die Industrieministerin angemeldet, um
die Protestschreiben anzunehmen wie uns der Hafenmeister berichtete. So ein Pech, da hätten wir uns
auch gerne eingeklinkt. Nähere Details zur Protestaktion siehe
www.blackflag.eu.
Zoltan und Stephan zauberten am Abend mal
wieder ein phantastisches Gulasch (offensichtlich angerichtet in der Ölwanne
von Hartmuts Hauptmaschine) das uns sehr gut schmeckte, uns auf der anderen
Seite allerdings früh in die Kojen fallen ließ.
Was für ein phantastischer Segeltag. So
ließe es sich noch deutlich länger aushalten!
Spruch
des Tages: Da
sind Fahrzeuge voraus, das könnte morgen zu einer Kollision führen...
SuperBembel
des Tages: keiner
– war ja auch schließlich nix zu tun
+++
16.09.2009 +++ 17:30 +++ Fabørg
+++ Törn
2009-42 +++
Position:
Fabørg/Fyn
Teilstrecke :
23 sm
Kurs:
südlich
Wind:
2 später 3
Luftdruck: 1021
hpa
Welle
n.b.
Bedeckung
1/8
Temperatur
18°C
Wassertemp.
16°C
Segel-Std
6,5 h
Masch-Std
1
h
Kurzkommentar Wie
macht man Fahrt ohne Wind?
☺☺☺
Tagesbericht (Crew)
Die letzte Nachtwache ging unter der
aufgehenden Sichel von Mond und Venus zu Ende. Hinter uns lag eine ruhige
Nacht, in der wir in der beschaulichen dänischen Bucht vor Anker lagen. An
eine Abfahrt war zunächst nicht zu denken, lagen wir doch mit nur geringer
Sichtweite in einer Nebelbank. Aber ganz plötzlich löste sich der Nebel auf
und wir hatten freie Sicht in alle Richtungen – sogar nach oben in einen
strahlend blauen Himmel!
Nachdem wir den Anker unter Aufbietung
aller verfügbaren Kräfte (Semirs Daumen an der Hydraulikpumpe) wieder sicher
geborgen hatten, schipperten wir gemächlich Richtung Süden neuen Erlebnissen
entgegen. Es dauerte nicht lange, da wurde uns klar, dass es heute mit den
Erlebnissen nicht sehr anspruchsvoll werden sollte. Die erste Aufgabe bestand
darin, den Außenborder des Schlauchbootes wieder flott zu machen. Dass das
gelingen würde, daran hatte niemand gezweifelt.
Mittlerweile schlabberten die Segel nutzlos
in der Flaute und so hatten wir reichlich Gelegenheit nicht nur einen
Teststapellauf des Schlauchbootes (allerdings ohne erneute Taufe) vorzunehmen,
sondern auch einige Impressionen von der romantischen Situation fotografisch
festzuhalten. Dazu wurde das Boot ins Wasser gelassen und fuhr nebst Fotograf
einige Runden um das unter vollen Segeln treibende Schiff.
Nach einigen Stunden, der einzige Vortrieb
kam sicherlich von dem hin und her geworfenen Ruder und den selbst
verursachten Winden, tat uns Rassmus den Gefallen und schickte uns eine
ausgesprochen angenehme Brise, mit der wir ein paar Knoten Fahrt schafften.
Schon wälzten sich die ersten müde an Deck in der Sonne – aber gerade in
diesen Momenten ist es Zeit, sich um die Wartung und Instandhaltung des
Schiffes zu kümmern. So wurde die Glocke von Tom poliert, bis wir nicht mehr
wussten aus welcher Richtung die Sonne kam, der Zapfhahn erlitt ein ähnliches
Schicksal durch die Hand von Michael und Semir verdiente sich den SuperBembel,
in dem er die Sicherung der zahlreichen Bolzen erneuerte (mit Hilfe der
gestifteten neuen Rollzange und Nirodraht).
Am Nachmittag zirkelten wir in den Fjord
von Fabørg ein und
machten im Hafen an der Pier fest. Den kulinarischen Tagesabschluss leisteten
Zoltan und Stephan mit einem weiteren Ungarischen Gulasch. Das Rezept ließ er
sich nicht entlocken – noch nicht mal den Namen gab er Preis. Gestern war es
noch ein Rezept seiner Großmutter. Dass es heute eines seines Großvaters
war, bestritt er vehement.
Mittlerweile lag auch die „Seute
Deern“ Bug an Bug zur Vegesack, als wenn sie sich in einem stillen Dialog über
die Geschichten aus vergangenen Tagen austauschen wollten. Der eine oder
andere durchstreifte Fabørg
auf der Suche nach Zerstreuung, was ein wenig zur Zerstreuung der Mannschaft führte.
Da aber im Ort noch nicht einmal Nichts los war, fanden sich alle schnell an
Deck wieder und lagen schon früh in den Kojen. Wie ruhige See „gestandene"
Seeleute so müde machen kann, ist wirklich erstaunlich.
Spruch des Tages: Ich bin ja so was von im
Stress...
+++
15.09.2009 +++ 21:30 +++ Fyn
+++ Törn
2009-42 +++
Position:
Akrog
Bugt/Fyn
Teilstrecke :
37 sm
Kurs: Hoch
am Wind
Wind: NE
Luftdruck: 1022
hpa
Welle 0,5m,
später abnehmend
Bedeckung
1/8 -4/8
Temperatur
18°C
Wassertemp.
16°C
Segel-Std
8,5 h
Masch-Std
1,5
h
Kurzkommentar Die
Wende vor Ärø-Sund...
☺☺☺
Tagesbericht (Crew)
Es fing schon am frühen Morgen mit schönem
Wetter an. Was sollte da noch schief gehen? Kurz nach dem Ablegen sind wir
durch die Brücke in Sonderbørg
hinauf in den Alsen-Sund gefahren. „Gemütlicher geht es kaum noch"
dachten wir nach den gestrigen Strapazen entzückt. Endlich
konnte man sich wirklich an jeder beliebigen Stelle des Schiffes aufhalten
ohne gleich unter temporärer Bulimie zu leiden. Der anfangs noch recht zügige
Wind nahm im Laufe des Tages seinen Zug erheblich zurück. Trotzdem peilten
wir bei schönstem Sonnenschein die Landzunge gegenüber des Sundes an, um kurz
davor in einer rasanten Wende erst mal in die entgegengesetzte Richtung zu
segeln. In der Zwischenzeit opferten
wir wie üblich um 6 Glasen (11:00 Uhr) in einer feierlichen Zeremonie dem
Herrn der Meere:
Neptun, Herrscher über alle Meere und
Wasser, Sohn des Kronos und der Reha, Bruder der Xerxis sei und gnädig und hör
uns dieses sagen:
Für viele Tiere unterm Firmament
ist Wasser ihr liebstes Element
doch für den Menschen ist es zugleich
nicht an erster Stelle Himmelreich
Zu schaffen macht ihm die Gefahr
vom Ijsselmeer bis Sansibar
So manche Welle schwappt auf Deck
und spült bedeutendes mal weg
Trotzdem nutzt der Mensch das Meer zuweilen
um von A nach B zu eilen
und bei dieser Reise unterdess
wollen wir hier keinen Stress
Drum bitten wir den Herrn der Meere
dass er uns mit Wind beehre
gerade so, dass es vorwärts geht
und der Mast nicht nutzlos steht
und Wellen gerade mal so groß
dass das Schaukeln ist famos
und Wolken nur in weiter Ferne
hätten wir dann auch ganz gerne
Nochmal bitten wir zum guten Ende:
wir geben uns in deine Hände
geleite uns dorthin, wo wir heut schlafen
nach Middelfart in den sichren Hafen
(Stöti)
Als Zeichen deiner Würde und Kostbarkeit opfern wir Dir das Kostbarste was
wir besitzen!
Mit diesen aufmunternden Worten gießt der
Skipper ein Glas feinsten Portwein in die Wellen. Als er feststellte, dass
nichts davon wieder zurückkam und das Opfer damit angenommen wurde, wünschte
er eine weiterhin Gute Reise.
Zur zweiten Wende fehlte uns dann (trotz
jedem verfügbaren und gesetzten Segelmeter) schon der nötige Wind um auch
nur annähernd unserem Ziel näher zu kommen. Dass es anderen genauso ging
wundert uns nicht. Hier kreuzten wir den Weg eines ebenfalls wunderbaren
Seglers (Oban aus Kampen).
Ganz zum Schluss holten wir die
richtigen Segel wieder ein und zogen wenigstens mit Hilfe der eisernen Fock
eine Spur durch die glatte See. In
einer kleinen Bucht vor der dänischen Insel Fyn nahe der Ortschaften Brydegård
und Lillehøj
legten wir den Anker auf Grund und wollten einen famosen
Sonnenuntergang fotografieren. Dazu versuchten Volker und Hartmut das
Schlauchboot klar zu machen – aber leider verweigerte der Außenborder
beharrlich seinen Dienst. Da hieß es jetzt also für Volker selber an die
Riemen zu gehen. Tom hat trotzdem noch eine ganze Menge phantastischer Bilder
schießen können.
Für die Nacht teilten wir Ankerwachen ein
– die Frage der jeweils nächsten Wache nach besonderen Vorkommnissen wurden
mit einem gelangweilten Gähnen quittiert. Die See war spiegelglatt, über uns
wölbte sich das Firmament mit einer eindrucksvollen Milchstraße und der Wind
war noch weniger als ein laues Lüftchen. Ein phantastischer Segeltag. Davon
wollen wir mehr!
Spruch
des Tages: Eine Diskussion über das Tagesziel entbrennt an Bord:
"Wo wollen wir hin? Nach Middelfart? Wann wollen wir denn da ankommen?"
"Um 18:00 Uhr!"
" Morgen vielleicht?"
"Nee, bis wir dort ankommen haben die uns doch schon einen neuen Hafen
gebaut!
Den
SuperBembel erhielt heute übrigens Thomas für seine ausgezeichnete
Navigationsleistung am Steuer.
+++
14.09.2009 +++ 22:00 +++ Sonderborg +++ Törn
2009-42 +++
Position:
Sonderborg
Teilstrecke :
48 sm
Kurs: N'lich
Wind: NE
5 in Böen 6
Luftdruck: 1024
hpa
Welle 1,5
m
Bedeckung
2/8 -6/8
Temperatur
18°C
Wassertemp.
°C
Segel-Std
8,0 h
Masch-Std
2
h
Kurzkommentar Was
40 Liter Bier nicht schaffen, die See hat's locker hin gekriegt...
☺☺☺
Tagesbericht (Crew)
Die Anreise am Sonntag, den 13.09.2009
war dieses Mal angenehm kurz, und wir hatten die Gelegenheit, unsere Vorfreude
bereits in den Bussen intensiv zu pflegen. Nachdem wir den Fuß in Eckernförde
an Bord hatten, kam es uns so vor, als wenn wir die Vegesack BV2 nie verlassen hätten.
Alles war noch an Ort und Stelle, und es hatte sich augenscheinlich nichts
verändert.
Am Abend hatten wir erst mal keine
große Lust etwas zu kochen, deswegen haben wir den örtlichen Griechen quasi
überfallen und ihm einige Portionen Gyros, Tzaziki und Ouzo abgeluchst.
Zwischen Vor- und Nachspeise machte uns unser Skipper mit seinem neuen
Motivationsinstrument bekannt: dem SuperBembel. Dieser Pokal wird demjenigen
verliehen, der sich durch besondere seemännische Verdienste hervortut. Der
Gewinner des ersten Tages war Tom, der die intelligentesten Fragen zum Schiff
stellte. Natürlich haben wir
noch an diesem Abend die Zapfanlage kontrolliert und den Durchfluss getestet,
während Semir tatsächlich ein paar Fische aus dem Wasser zog. Die erste Nacht
versprach einen tollen Urlaub.
14.09.2009 Erster Seetag. Start in
Eckernförde, Ziel Sonderborg.
Nach einem ausgezeichneten Frühstück
haben wir um 8:00 Uhr die Leinen los gemacht und unsere Flagge (galoppierender
Ritter) unter der von Volker (Haren-Ems) gehisst. Mit guter Laune sind wir
von Eckernförde ein paar Meilen bei noch kleinem Wellengang unserem ersten
Abenteuer entgegen gefahren. Schon nach recht kurzer Zeit sollten wir merken,
was Seefahrt bedeutet und die Bewunderung für die Verhältnisse in den früheren
Zeiten nahm mit jeder Welle zu. Als schließlich die See vorne über den Bug
schwappte und der Klüverbaum zusammen mit Volkers Füßen beim Segelsetzen in die Wellen
eintauchte, da gab es kein Halten mehr. Der eine und später der andere und
zum Schluss noch mehr Köpfe hingen über der Reeling und gaben Neptun ein großzügiges
Zusatzopfer.
Stephan, Thomas und Zoltan schienen an der
Schaukelei eher ihre rechte Freude zu haben. Die richtig heftigen Auf's und
Ab's quittierte Stephan in kurzen Hosen mit einem freudigen Yiippiieee! Die
anderen fanden's eher zum Kotzen...
Umso wichtiger ist eine adäquate
Nebenbeschäftigung, die sowohl Körper als auch Geist ablenken. Stöti hatte
sich bei diesem Auftrag dann auch den SuperBembel verdient. Er schaffte es,
den Sicherheitsabstand zum Marine-Tender (Soll = 2nm, Ist = 2,03nm) auf Luv
einzuhalten, ohne dabei ins Sperrgebiet
lee-seitig zu geraten und passierte die Tonne noch in akzeptablen Abstand.
Ein kleines Wettrennen lieferten wir uns in
der Förde vor Sonderborg mit der Loth-Lorien, die uns aber doch noch auf
Backbord weiträumig überholte und ein paar Minuten vor uns in den Hafen
einlief.
Volkers Paradestück bestand schlussendlich
darin, die Vegesack an der Pier vorwärts in eine kleine Lücke einzuparken
ohne dabei mit dem Klüverbaum die Straßenlaternen zu kürzen. Man kann schon
sagen, dass wir ziemlich froh waren, dass es im Hafen praktisch keine Wellen
gab.
Nachdem das Erholungsbierchen für
Entspannung sorgte, beruhigte auch ein riesiger Berg Spaghetti mit leckerere
Tomatensoße die etwas gereizten Mägen.
Spruch des Tages: Stephan: Mir ging's gut!
Maritime
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