MTV Nautilus - kurz und bündig
Segellogger Vegesack BV2 - Tagesmeldungen
 
Informationen über Standort und Reiseverlauf des aktuellen Törns der Vegesack BV2
 


 

 

 

+++ 30.09.2009 +++ 13:00 +++ Kappeln +++ Törn 2009/43 +++
 
Position:                Kappeln                                      
Teilstrecke :          3 sm
Kurs:                      Karte und Seezeichen
Wind:                      W2
Luftdruck:              1015 hpa
Welle                       0 m
Bedeckung             3/8 - 2/8
Temperatur            15°C
Wassertemp.         15°C
Segel-Std                 0 h
Masch-Std               1,5 h
Kurzkommentar    Final day...
     ☺☺☺
Tagesbericht (Crew)   Abschiedsblues
 
Heute hatten wir nicht allzu viel vor, deshalb konnten wir etwas länger schlafen. Der Wettergott spendierte uns einen interessanten Sonnenaufgang mit schönen Wolken am Himmel. Vor dem Frühstück mussten wir feststellen, dass die Grauwasserpumpe versagt hatte - bis auf Weiteres durfte erst einmal kein Wasser mehr in den Abfluss. Katzenwäsche mit einem Eimer Wasser an Bord war die Alternative. Unser Maschinist konnten nach längerem Einsatz den Schaden beseitigen - ein alter, ergrauter Rollmops-Stecker war einmal wieder die Ursache des Übels.
Nach dem wieder einmal sehr leckeren Frühstück - diesmal organisierte Günter die Brötchen  - konnten wir den Seenotrettungskreuzer Nis Randers der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) besichtigen, der im Hafen von Maasholm liegt - dies hatte unser Skipper uns aufgrund familiärer Beziehungen ermöglichen können. Die Technik dort an Bord und die Informationen über das Seenotrettungswesen der DGzRS waren sehr interessant. Nach Bunkern von Wasser und Diesel legten wir ab und machten uns auf den Weg nach Kappeln.
Die Fahrt durch das schöne Schlei-Revier war angenehm ruhig - wir machten das Schiff in Kappeln fest und begannen dann, nach dem Anlegebier-Ritual und einer kurzen Ansprache unseres Skippers, unsere Kojen und das gesamte Schiff aufzuklaren. Bei grauem Himmel kam ab und zu die Sonne durch. Nach einigen Gruppenbildern an Deck hatte Harry einen leckeren Linsen-Curry-Eintopf fertig. Danach ging es an die Restarbeiten, und das Warten auf die Ablösecrew begann.
Nach Entladen des Schiffes machten wir uns auf den Rückweg nach Bremen und beendeten damit einen für alle Teilnehmer erlebnisreichen, entspannenden und amüsanten Törn 43 mit der Vegesack.
 
  "Ekki aus der Gummiburg" und seine Männer in Kappeln...
 
+++ 29.09.2009 +++ 23:00 +++ Maasholm +++ Törn 2009/43 +++
 
Position:                Maasholm
Teilstrecke :          75 sm
Kurs:                      Karte und Seezeichen
Wind:                      NW5, später W5
Luftdruck:              1012 hpa
Welle                       1,05 m
Bedeckung             8/8 - 2/8
Temperatur            14°C
Wassertemp.         15°C
Segel-Std                 9 h
Masch-Std               3 h
Kurzkommentar    Wieder ein toller Tag, heute...
     ☺☺☺
Tagesbericht (Crew)   Die Irrenden der südlichen Reviere
 
Gegen 9:00 Uhr legten wir in dem verschlafenen und malerischen Middelfart Richtung Westen ab, nachdem wir eine tolle Sonnenaufgangsstimmung dort erleben konnten. Sobald wir auf südlichem Kurs waren, setzten wir Segel und versuchten, mit nordwestlichem raumem Wind voran zu kommen, was anfangs nur mit wechselhaftem Erfolg gelang. Das Wetter entwickelte sich prächtig, auch der Wind wurde langsam konstanter. Auf Höhe von Brandsø setzten wir südwestlichen Kurs, um zwischen der Insel Bågø und Assens (Fünen) hindurch zum Kleinen Belt zu gelangen. Der Wind frischte prächtig bis zu 6 Windstärken auf. Einmal schafften wir sogar den Rekord von 8,9 Knoten, und so nahmen wir uns ganz mutig als Ziel Kappeln an der Schlei vor - wohl wissend, dass damit eine ziemlich lange Strecke vor uns lag.
Leider spielte der Wind nicht so mit - auf der Höhe der Insel Als ging er deutlich auf teilweise unter 4 Windstärken zurück, so dass das Ziel Kappeln immer unerreichbarer wurde. Unser Skipper Volker schlug dann der Crew vor, südlich der Insel Als - vor dem Nordwestwind geschützt - über Nacht zu ankern. Wir stimmten ab und entscheiden uns mehrheitlich dafür. Der Wind frischte dann nach einiger Zeit wieder auf, und dann kam die Hiobs-Botschaft vom Wetterbericht: der Wind sollte innerhalb 6 Stunden auf südliche Richtungen drehen - dies machte es unmöglich, im Süden von Als zu ankern. Also wieder ein neues Ziel: ab nach Maasholm - wir meldeten uns dort an und machten uns auf den Weg. Das Wetter war immer noch wunderschön - blauer Himmel mit tollen Wolken. Wir erlebten auf dem Weg nach Schleimünde einen wunderschönen Sonnenuntergang. Vor Einbruch der Dunkelheit wurden die Segel eingeholt - und dann kam eine interessante Nachtfahrt mit allen Schikanen: erst die Ansteuerung der Einfahrt bei Schleimünde, dann die Fahrt durch das doch recht enge Fahrwasser der Schlei, meist von unbeleuchteten Tonnen markiert, um zum Schluss die Einfahrt in den Hafen von Maasholm so gegen 20:45 Uhr. Das Fahrwasser in der Schlei war so eng, dass wir Steuer- und Backbord-Tonnen auseinander drücken mussten - auch das erledigte unser Skipper mit Bravour. Das Anlegemanöver klappte perfekt, und nach kurzem Aufklaren inklusive Anlegebier hatte unser Harry schon wieder das Essen fertig - super. Der wunderschöne Tag hatte uns alles geboten, was das Seglerherz begehrt - er schloss mit einem gemütlichen Abend an Bord.
 
 
+++ 28.09.2009 +++ 22:00 +++ Middelfart +++ Törn 2009/43 +++
 
Position:                Middelfart
Teilstrecke :          46 sm
Kurs:                      Karte und Seezeichen
Wind:                      NW4, später 6
Luftdruck:              1012 hpa
Welle                       1,05 m
Bedeckung             8/8
Temperatur            15°C
Wassertemp.         16°C
Segel-Std                 6 h
Masch-Std               4 h
Kurzkommentar    Schwertransporte...
     ☺☺☺
Tagesbericht (Crew)   Die Jungs vom Revier
 
Nach wiederum sehr leckerem Frühstück - 1 Pluspunkt für Ekki wg. Brötchenholen -8:30 Uhr Leinen los in Sønderborg. Ab durch die Brücke - unter Motor Kurs Richtung Norden durch den Alsund, eine herrliche Revierfahrt. Dann kam zum ersten Mal die Seglerkleidung zum Einsatz - es fing an zu regnen, der Himmel war die lange Zeit grau. Kurzzeitig sichteten wir einen Schweinswal im Alsund. Nördlich von Als setzen wir dann Segel, bei wechselnden westlichen Winden machten wir uns auf den Weg Richtung Aerøsund. Ab und zu kam die Sonne durch, der Wind frischte auch mal auf bis zu 6 Windstärken, so dass es sich bewährte, dass wir
nur unter Besan, Fock und Klüver liefen.
Mittags gab es tolle Hot Dogs von Harry und die gute Müllermilch, nachmittags dann leckeren Kakao (Tote Tante) und allerlei süße Schweinereien. An Bord machte sich langsam Tiefenentspannung breit - es war einfach unheimlich entspannend, lange Zeit unter Segeln zu laufen. Der ursprüngliche Zielhafen Assens, den wir von Norden anlaufen wollten, war schon lange gestrichen, das neue Ziel hieß Middelfart auf Fünen, das wir dann auch bei inzwischen regnerischem Wetter gegen 18:00 Uhr erreichten.
 
 
Trotz des starken Stroms am Kai klappte unser Anlegemanöver im 2. Versuch dank einiger Helfer am Kai gut. Der Regen wurde stärker, deshalb bauten wir die Plane auf und machten die Heizung an. Harry hatte einmal wieder punktgenau das Essen fertig - Labskaus und als Nachtisch eine leckere bayerische Creme mit kandidierten Walnüssen und frischer Ananas standen auf dem Programm. Den Abend verbrachten die meisten im Schiff, da es draußen recht ungemütlich war.
 
Middelfart

+++ 27.09.2009 +++ 19:00 +++ Sonderburg +++ Törn 2009/43 +++

Position:                Sonderburg
Teilstrecke :          44 sm
Kurs:                      NW
Wind:                      SW3, später W5
Luftdruck:              1024 hpa
Welle                       0,5 m
Bedeckung             2/8 -8/8
Temperatur            17°C
Wassertemp.         18°C
Segel-Std                 6 h
Masch-Std               3 h
Kurzkommentar    Aller Anfang ist schwer...
     ☺☺☺
Tagesbericht (Crew)   Essenslust
 
 
Samstag, 26. Oktober 2009
Kiel-Holtenau - Anreise
Um 10:00 Uhr waren alle pünktlich auf dem Hof von Ekkehard versammelt. Gepäck wurde verstaut, die eine Gruppe lud Ausrüstung aus dem Nautliushaus, die andere Gruppe nahm Lebensmittel bei Harry auf. Gemeinsamer Start dann gegen 11:00 Uhr. Inzwischen hatten wir erfahren, dass unser ursprünglicher Skipper Rolf leider erkrankt war (von der BV2 gute Besserung an Rolf) und dass kurzfristig dankenswerterweise Rolf einspringen sollte. Eine Gruppe holte Volker aus Bad Oldesloe, die andere Gruppe nahm den direkten Weg durch den Elbtunnel (und blieb dort prompt im Stau stecken).
Beladung
Gegen 14:30 waren dann auch beide Gruppen in Kiel-Holtenau. Großes Hallo - alte Bekannte wurden herzlich begrüßt, die Neuen schnupperten erste Bordluft. Die alte Crew war dabei, das Schiff aufzuklaren, und parallel wurde dann be- und entladen, was reibungslos klappte. Alle orientierten sich und fanden Ihre Kojen, ein erstes Bier wurde gezapft. Getränke, Lebensmittel und Ausrüstung verstaut.
Erstes Treffen in der Messe
Um 16:30 trafen wir uns alle in der Messe - der Kaffee dampfte, der Tisch war mit Kuchen, Keksen und Obst gedeckt. Ekkehard und Volker informierten über ein paar grundsätzliche Dinge, wir machten eine kurze Vorstellungsrunde und genossen natürlich Kaffe und Kuchen. Danach gingen alle an Deck und erhielten hauptsächlich von Peter (PvD) und Volker eine erste Einführung in die Schiffstakelung und deren Bedienung. Bald rauchten den Frischlingen die Köpfe vor lauter neuen Begriffen, und die alten Hasen langweilten sich natürlich ein bisschen.
 
Sicherheitsausstattung
Im Anschluss wurden wir alle über die Sicherheitseinrichtungen des SCciffes informiert, und jeder erhielt seine persönliche Sicherheitsausstattung (Schwimmweste + Life-Belt), die dann jeder für sich anpasste. Danach war der offizielle Teile erst einmal wieder beendet.
Essen
Gegen 19:30 Uhr roch es so lecker auf der BV2 und um sie herum, dass Passanten in Scharen am Ufer stehen blieben und Thorsten, der Maschinist, eine Dampfleitung von der Kombüse in den Maschinenraum beantragte, um den Dieselgeruch auf ewig vergessen zu können. Auf deutsch: gestern standen riesige, leckere Hamburger auf dem Speiseplan. Nach dem leckeren Essen und den Aufräumarbeiten gingen wir alle zum Zwecke der Skorbutvermeidung zum vitaminhaltigen Teil des Tages über, indem wir unsere Ernährung auf Flüssigobst und -getreide umstellten.
 
Kiel-Holtenau, Tiessenkai
 
Sonntag, 27. Oktober 2009
Die Ersten waren gegen 6:45 Uhr auf den Beinen und wurden durch einen schönen Sonnenaufgang belohnt. In der Kombüse begann es bald wieder sehr lecker zu duften - Kaffee, Würstchen, Speck, Rührei, Toastbrot. Gegen 8:00 Uhr waren wohl alle auf den Beinen, und der Skipper machte seine Drohung wahr - wir legten ab. Danach konnten wir in verschiedenen Schichten frühstücken, da wir mangels Wind die Kieler Förde erst einmal unter Motor verließen. Gegen 9:45 Uhr hieß es: "Alle Mann auf Manöverstation". Nach geduldigen Einweisungen durch die alten Hasen stellte der Rudergänger das Schiff in den Wind und alle miteinander setzten nacheinander Großsegel, Fock, Besansegel, Flieger, Klüver und Großtoppsegel. Ziel des Tages war Sønderborg, somit der Kurs erst einmal ca. 305 Grad, ein paar Sonnenstrahlen durchbrachen die Wolken - nun kam ein Abschnitt für Genießer. Unter voller Takelage glitten wir bei 3-4 Windstärken durch die recht ruhige Ostsee. Selbstverständliche Rituale wie z.B. das Segelsetzbier oder der 11Uhr-Sherry werden wir hier zum Zwecke der Übersichtlichkeit nicht weiter erwähnen.
Mittags versorgte uns unser Smut mit einer heißen Bouillon - lecker; außerdem gab es French Toast (oder Trench Coat?) und die letzten Frikadellen vom Vortag. Nachdem der Wind im Laufe des Tages Richtung Nordwest drehte und auch noch zeitweise abflaute, beschlossen wir irgendwann kurz vor der Halbinsel KegnÆs, die Segel zu bergen und die Maschine anzuwerfen. Zwischenzeitlich war der Himmel wieder weitgehend grau, von Regen blieben wir aber vollständig verschont.
Gegen 17:00 Uhr liefen wir dann in Sønderborg ein und machten dort im Stadthafen fest. Der knuffige Hafenmeister lies sich durch ein Bierchen auch davon überzeugen, dass dort, wo wir bereits festgemacht hatten, auch Vollschiffe liegen dürfen J. Nachdem das Schiff dann aufgeklart war, gab es ein Anlegebier (uups - Selbstverständlichkeiten wollten wir ja nicht mehr erwähnen). Eine Gruppe von uns machte sich auf, um das am Sonntag etwas verschlafene Sønderborg zu erkunden, die anderen vergnügten sich auf dem Schiff. Gegen 19:00 Uhr rief unser Smut zum Essen - heute standen Rinderrouladen auf dem Programm.
 


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