MTV Nautilus - kurz und bündig
Segellogger Vegesack
BV2 -
Tagesmeldungen
Informationen über Standort und Reiseverlauf des
aktuellen Törns der Vegesack
BV2

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+++
22.07.2010 +++ 15:00 +++ Hals,
Dänemark +++ Törn
2010/41 +++
Position:
Hals
Teilstrecke :
36 sm
Kurs: NW
Wind: umlfd
1
Luftdruck: 1010
hpa
Welle 0,0
m
Bedeckung
1/8 später 8/8
Temperatur
23°C
Segel-Std
0 h
Masch-Std
6
h
Kurzkommentar ....
☺☺☺
Tagesbericht (Crew)
Liebe
Freunde der Tagesmeldungen!
Bevor
wir unseren Tagesbericht verfassen vielen Dank für alle Grüße. Gern
möchten wir die Anfrage von dem Torfrocker aus dem Emsland, heute beheimatet
in Rain am Lech, beantworten. Wie aus unserem Bericht deutlich zu entnehmen
war, hatten wir so wenig Zlotys, dass leider an Blumen nicht zu denken war,
geschweige denn an Blumenerde, was dich sicher noch mehr betrübt.
Übrigens,
was die Zuordnung von Opa betrifft: besagter Großvater ist der Opa von Bernd,
unserem Erbsenzähler.
Die
Anmerkungen von pvd zu dem bravourösen Einlaufmanöver von Tham
sind unqualifiziert und scheinbar von keiner Fachkenntnis getrübt. Wer nicht
dabei war, kann sich kein Urteil erlauben.
Nun
wieder zu uns und unseren Abenteuern. Heute ist unser letzter Reisetag auf
See. Als wenn auch die Ostsee uns nicht gehen lassen wolle, stellt sich der
Wind gegen uns, so dass wir den Motor bemühen müssen. Selbst die Welle nimmt
eine Bewegung an wie von getragener Musik. Abschiedsstimmung macht sich breit.
Manch einer ist in sich gekehrt. Sogar der Kapitän steht sinnierend am
Niedergang zur Navi , hat den linken Zeigefinger in der Nase Richtung Gehirn
und gründelt. Die weitere Fahrt war wunderschön. Wir haben auf dem Weg nach
Hals versucht den Kopf frei zu kriegen. In Hals gelandet hatte uns die
Wirklichkeit mit all ihren Reizen und Verführungen wieder voll im Griff.
Während unsere Frauen an Land gegangen sind, haben wir
zurückgelassenen Männer an Bord ein zünftiges Einlaufbier (natürlich
oral) zu uns genommen. Wunderschöne Oldtimer , Triumph, Mercedes, Ford
Thunderbird, etc. tummelten sich auf der Pier genau neben uns. Als die dann
weg waren, fiel unser Blick auf ein Pärchen, die dort auf einer Bank saßen.
Er so ein blöder breitschultriger Kerl, und Sie blond, tiefes Dekolletee.
wunderschöne Augen, Beine, fast so schön wie meine, und dann dieses
Lächeln. Der Seemann neben mir meinte dann auch, weißt du was, du gehst
jetzt hin und haust dem doofen Kerl was ans Maul, und ich geh dann und tröste
die Schöne. Die Idee war ja nicht schlecht, aber die Ausführung hätte ich
dann doch lieber umgekehrt gehabt. Wir haben Besucher an Bord, Kinder, die wir
glücklich machen, indem sie mal das Horn oder die Glocke betätigen dürfen.
OK, diesmal eben die Kinder. Beim 11 Uhr Schluck, heute morgen, hat sich der
Kapitän bei Neptun bedankt für die gute Reise. Ich schließe mich an, und
danke dem Herrgott für alle Bewahrung vor Unfall und Gefahren, dafür, dass
wir alle gut zueinander waren, dass es keinen Streit gab, sondern gute
Gespräche, und vielleicht hier und da den Anfang oder die Vertiefung einer
Freundschaft.
Tschüüßß,
Bernie McPipe

Bønnerup
Havn heute
morgen
Jungs, ihr müsst das so sehen.................
"Und
so wild war das ja auch nicht, mit eure Manövers", schreibt
Big-Brother aus Lesum alias pvd in einem E-Mail-Kommentar, der geneigte
Leser möge sich selbst ein Bild machen von unserem Einlaufen in Bønnerup
abends
spielte vor einem Restaurant am Hafen eine 6-Mann-Truppe gute Musik, die
Big-Brother und manch anderen zum Verweilen eingeladen hätte: von Fiddlers
Green bis Loch Lomond (mit der Pause bei der das Publikum dran ist: "You
take ...)
Mauersegler
oder Jungschwalbe
Eine
kleine Anmerkung: fast alle Bilder dieses Berichtes stammen aus der Kamera von
Wolfgang Oethe
+++
21.07.2010 +++ 12:25 +++ Bønnerup,
Jütland, Dänemark +++ Törn
2010/41 +++
Position:
Bønnerup
Teilstrecke :
80 sm
Kurs: 300°
Wind: SSE
3
Luftdruck: 1010
hpa
Welle 0,5
m
Bedeckung
1/8
Temperatur
26°C
Segel-Std
16 h
Masch-Std
0,5
h
Kurzkommentar das
europäische Festland hat uns wieder
☺☺☺
Tagesbericht (Crew)
Bønnerup
hat zwei Hafenbecken für Fischereifahrzeuge, beide für unseren Logger gut
geeignet, aber dort sind wir nicht gewünscht, so mußten wir uns rückwärts
in ein schmales Loch zwängen, es gibt Leute die behaupten dem Skipper hätte
das besonders viel Spaß gemacht. Für heute abend hat der Chronist wieder
einen Tagesbericht versprochen. Hoffentlich spielt dann die Internetleitung
mit. Nur mit viel gutem Zureden kam die für diesen Upload notwendige
Verbindung zustande.
Liebe
Freunde der einzig wahren Prosa. Zuerst eine Richtigstellung. Es ist nicht so,
dass besagter Chronist nicht schreiben wollte, sondern diverse weibliche
Personen an Bord wurden von der Reiseleitung genötigt die Botschaften für
die Heimat zu verfassen.
Was
kann ich dafür, dass ich mangels weiblicher Hormone nicht so kann wie die
anderen. Dennoch auch von mir ehrliche Anerkennung für die guten Berichte.
Nun zurück ins wirkliche Leben. Nachdem wir uns in Kopenhagen bei heißestem
Wetter die Füße platt, und die Augen wund gesehen haben, wurde der Besuch
dieser wunderschönen Stadt mit einer einstündigen Grachtenfahrt gekrönt die
Jedermann zur Nachahnung empfohlen ist. Bei sanfter Brise kriegt man einen
sehr guten Überblick über alle Sehenswürdigkeiten. Man muss nur acht geben,
dass man sich beim ständigen Kopf schwenken nicht den Hals abdreht.
Gegen 17 Uhr haben wir den Hafen verlassen, mit der Aussage des Chefs, wir
hätten zwei Optionen für unser nächstes Ziel, die eine davon war die Fahrt
durch die Nacht. Für alle an Bord, die so eine Nachtfahrt noch nicht
mitgemacht haben, eine aufregende Sache. Sie beginnt mit Schlaflosigkeit und
endet mit Übermüdung. Ist der Bio-Rhytmus auch gestört, so ist das Erlebnis
total. Wir hatten guten achterlichen Wind, und konnten zeitweise 4-6 Knoten
laufen. Alle Segel waren gesetzt. Auch jetzt in der Nacht war es warm an Deck,
es drohte kein Gewitter, die Sicht war klar, also eine traumhafte Nacht. Ich
hatte die 4-8 Wache, so dass ich Zeuge des Sonnenaufgangs wurde. Zuerst nur
Licht, immer sich verändernde Farben von unten beleuchteten Wolken, und
dann die aufsteigende Sonne, viel schneller als erwartet, einer neuen
Schöpfung gleich. Eigentlich reichen keine Worte um diesen gewaltigen Anblick
zu beschreiben. Wir sind schön blöd, dass wir normalerweise um diese
Tageszeit noch im Bett liegen. In meiner Wache gab es noch weitere
Höhepunkte. Zuerst entdeckten wir in den sanften Wellen einen roten Punkt,
der auf uns zu kam. Schnell näher kommend entpuppte sich das Ding als
Rettungsring. Er war leer und ringsum war zum Glück auch nichts zu entdecken.
Sollte es sich hier um den Anfang eines neuen Wallanders handeln? Ein Mord
ohne Leiche? Hatten die Hunde von Riga wieder einmal zugeschlagen? Tja, so was
entwickelt sich bei entsprechender Urlaubslektüre. Schon in Landsichtweite
erlebten wir eine weitere Überraschung. Flatter, Flatter, ein junger
Mauersegler rettete sich ermattet auf unser Schiff und klammerte sich an der
Grosschot fest. Unser Großwildjäger hat mich allerdings sofort verbessert.
Hierbei handele es sich eindeutig um eine Jungschwalbe, auch an dem
gefiederten Schwanz zu erkennen. Er hat wirklich Ahnung von Vögeln. Der
letzte Höhepunkt an diesem Mittag war dann das Einlaufmanöver unseres
Kapitäns in den Fischereihafen Bønnerup. Für den bewundernden Mitreisenden
eine wahre Glanzleistung, eine Fahrt wie durch einen Irrgarten. Der
großartigste Einlauf, den ich je erlebt habe. Wir werden dir den goldenen
Klistier mit gekreuzten Heringen verleihen. Ich hoffe auf ein glückliches
Auslaufen.
Bernie
McPipe
Bilder gibt es hoffentlich vom nächsten Hafen, denn die Bits und Bytes müssen hier
anscheinend einzeln durchs Netz getragen werden, am 21ten abends wurde es nichts
mehr, jetzt 22/0930 sind wir unterwegs nach Hals am Ostausgang des Limfjords und
das Hochladen könnte klappen ...
+++
20.07.2010 +++ 20:00 +++ Nordausgang
Öresund +++ Törn
2010/41 +++
Position:
55°55.02'N
012°44,28'E
Teilstrecke :
16 sm
Kurs: 010°
Wind: SSE
3
Luftdruck: 1016
hpa
Welle 0,
m
Bedeckung
1/8
Temperatur
22°C
Segel-Std
2,5 h
Masch-Std
1,5
h
Kurzkommentar bei
den Hafengebühren (100 € / Tag, ohne Strom und Wasser) keinen zweiten Tag
in Kopenhagen
☺☺☺
Tagesbericht (Crew)
Der
Liegeplatz am Amaliehavn in Kopenhagen ist in der Tat teuer, dafür
liegt man sehr stadtnah. Auch wenn unser Chronist (der sich übrigens als
Schreiber etwas rar macht, er mault weil 2 Damen ihm die Show gestohlen haben)
am liebsten um 1100 schon wieder ausgelaufen wäre, haben wir den Tag genutzt
um uns Kopenhagen anzusehen. Auslaufen war für 1700 angesetzt, aber schon um
1630 waren alle an Bord und wir liefen aus in Richtung Kattegat. Vor dem Wind
segeln durch den Öresund nordwärts. Zur Zeit passieren wir das schwedische
Helsingborg, später wollen wir etwas anluven und die Nacht durch quer über
das Kattegat segeln.
Das
nächste Mal melden wir uns hoffentlich von Jütland .....

auf
dem Weg zur und auf der Kanalrundfahrt, unser Hausfotograf hat per Zufall mit
der BJØRNSHOLM einen Ex-Logger erwischt, der als kleines Passagierschiff
Fahrten zur Insel Ven macht

linkes
Foto ist gestern noch der Zensur zum Opfer gefallen, aber nachdem der
Erstfotografierte darauf bestand, dass rechtes Foto ins Netz gestellt wird,
haben wir uns das mit der Zensur anders überlegt!

Kopenhagen,
Amaliehavn und Kopenhagen achteraus
+++
19.07.2010 +++ 17:00 +++ Kopenhagen,
Dänemark
+++ Törn
2010/41 +++
Position:
Kopenhagen
Teilstrecke :
27 sm
Kurs: nach
Brückenpfeilern, Land- und Seezeichen
Wind: SW
3
Luftdruck: 1024
hpa
Welle 0,
m
Bedeckung
2/8
Temperatur
22°C
Segel-Std
5,00 h
Masch-Std
1,75
h
Kurzkommentar einmal
im großen Bogen unter Segeln durch den Öresund und unter der neuen Brücke
durch
☺☺☺
Tagesbericht (Crew)
wir
danken für das Lob von kompetenter Seite für unsere Berichte/Tagesmeldungen,
ich hoffe dass sich morgen wieder jemand findet der prosamäßig berichtet


die
neue Brücke voraus, welches Pfeilerpaar nehmen wir ? -
Kartoffelschälen für Hildes Kartoffelpuffer
+++
18.07.2010 +++ 21:15 +++ Höllviken/Schweden
+++ Törn
2010/41 +++
Position:
Höllviken,
Nordausgang Falsterbokanal,
Schweden
Teilstrecke :
62 sm
Kurs: 220°
/ 340° / 270°,
Wind: WzN
4-5, später 4
Luftdruck: 1024
hpa
Welle 0,5
m
Bedeckung
2/8
Temperatur
22°C
Segel-Std
7,75 h
Masch-Std
4,25
h
Kurzkommentar Segeln
vom Feinsten
☺☺☺
Tagesbericht (Crew)
Um
0915 legten wir ab und schon um 0945 hatten wir vor dem Hafen alle Segel (bis
auf Besanstag) gesetzt. Stellten die Maschine ab und segelten Richtung SSW
(Hiddensee voraus). Nach einer Wende ging es zurück in Richtung Schweden, wo
wir unter Land die Segel bargen und unter Motor in Richtung des
Falsterbokanals liefen. Den Kanal hatten wir uns ausgeguckt, weil es dort
anscheinend einen Pierplatz mit Strom- und Wasseranschluß gab, was sich als
richtig erwies. Als Festmacher half uns eine 5-köpfige Familie aus Wolfsburg,
die mit einem 8m-Trimaran unterwegs waren. Wir haben ihnen unser Schiff
gezeigt und die drei Jungs wären am liebsten zu uns umgestiegen.
Abends
nervten zusehends Myriaden von kleinen Fliegen. Am schlimmsten traf es die
Wildeshausener in der Eignerkammer: während des Duschens das Bullauge offen
und Licht angelassen, konnten die Fliegen nur noch mit dem Staubsauger
entfernt werden. Und am nächsten Morgen waren selbst die Segel schwarz von
den kleinen Fliegen.

Abendbeschäftigung,
was gibt es da zu sehen ?

einfach
nur geil Segeln
+++
17.07.2010 +++ 20:00 +++ Ystad/Schweden
+++ Törn
2010/41 +++
Position:
Ystad,
Schweden
Teilstrecke :
52 sm
Kurs: 270
°
Wind: ESE
2-3, S 4-5, WSW 4
Luftdruck: 1015
hpa
Welle 0,5
m
Bedeckung
0/8, 8/8, 4/8
Temperatur
22°C
Wassertemp.
?°C
Segel-Std
0,00 h
Masch-Std
9,25
h
Kurzkommentar ...
☺☺☺
Tagesbericht (Crew)
heute
schreibt Rosemarie aus Wildeshausen:
Nun
bin ich schon das zweite Mal auf großer Fahrt und es ist immer wieder so
richtig gut. Die Crew und den Kapitän kenne ich schon von der Fahrt aus 2009.
Nur unseren Neuling kannte ich nicht. Der Tagesablauf ist vorgegeben, der
Kapitän sorgt schon dafür, dass alles in Ordnung geht.
Es
ist immer so richtig faszinierend wenn man sich duschen möchte. Hilde sagt
immer "eine Hand für das Schiff." Wie das in der Dusche
gehen soll, habe ich immer noch nicht raus. Eine Hand für das Schiff und eine
Hand für die Brause ist recht abenteuerlich. In der Dusche beim starken
Wellengang geht das Wasser so schnell hin und her, dass nichts in den Abfluss
gelangt. Gleichfalls abenteuerlich ist es auf einem Bein zu stehen um sich die
Füße abzutrocknen, das gleicht schon einem Balanceakt. Selbst
beim Kochen staunt man nicht schlecht, wenn die Suppe plötzlich schräg
im Topf ist. Man könnte noch viel berichten aber für heute ist es
genug.
Nachdem
wir Christiansø erreicht hatten, und wir von Bord gehen durften, wurde die
Insel erkundet. Auf dieser Insel leben keine Raubtiere, nicht einmal
eine Katze. Nach einem fröhlichen Beisammensein am Abend an Bord gingen
wir ins Bett. Um 0600 Uhr wurden wir von einem
Riesenknall geweckt. Es war ein heftiges Gewitter mit viel Wind und Regen. Die
Männer mussten ganz schnell alle Bullaugen und Türen schließen. Nach dem
Frühstück das wie immer reichhaltig war, legten wir ab um nach Schweden zu
segeln. Doch leider hatten wir die falschen Winde um Segel setzen zu können.
Einige Zeit später hatten wir schon wieder ein heftiges Gewitter mit Wind und
Regen. Aber mit der entsprechenden Kleidung ist auch das kein Problem. Nach
einer Weile war auch wieder die Sonne da.
Wir
sind gerade in Ystad eingelaufen. Wir freuen uns schon auf den Landgang.
Hoffentlich finden wir einen Eisstand, damit Hilde und Tham ein Softeis
schlecken können.

zwei
kitschige Eindrücke aus Ystad, unterwegs während des Gewitters hat
natürlich keiner fotografiert
+++
16.07.2010 +++ 19:15 +++ Christiansø/Dänemark
+++ Törn
2010/41 +++
Position:
Christiansø
Teilstrecke :
92 sm
Kurs: var
Wind: ESE
2-3, ztw. 4-5
Luftdruck: 1017
hpa
Welle 0,5
m
Bedeckung
0/8
Temperatur
28°C
Wassertemp.
?°C
Segel-Std
0,00 h
Masch-Std
12,75
h
Kurzkommentar ...
☺☺☺
Tagesbericht (Crew)
heute
gibt es zur Abwechslung mal Prosa von unserer neuen Gefechtsrudergängerin:
Nach
mehreren Versuchen mit der "Vegesack BV 2" mitzutouren, hat es nun
endlich geklappt und ich bin dabei. Wolfgang Oethe, mein Schwager, hat mich
durch seine Erzählungen, interessanten Berichten und wunderschönen DVD-Shows
neugierig gemacht. Am 12. Juli 2010 war es so weit.
Freitag,
16. Juli beginnt:. Die Ersten sind bereits um 6:00 h lautlos aufgestanden und
sind von Leba aus in Richtung Christiansø in See gestochen. Der Wind lässt
auf sich warten, daher wird der Diesel angeschmissen. Um ca. 8:00 h treffen
wir uns zum ausgiebigen Frühstück. Heute werden wir zusätzlich mit Rührei
verwöhnt. Nachdem alle satt und restlos aufgewacht sind, folgt die
Tagesbesprechung. Tham präsentiert einen kurzen Wetterbericht und schlägt
einen Tagesablauf vor. Der Essensplan wird abgenickt. Außerdem ist heute
Decksreinigung angesagt. Nachdem jeder weiß, wo er erst einmal gebraucht
wird, begibt sich jeder auf seinen "Posten". Munter wird unter und
auf dem Deck geschrubbt, gewischt, gefegt. Bei den sommerlichen Temperaturen
ist die Decksreinigung eine willkommene Abkühlung; wie es aussieht eher
eine Freude denn ungeliebte Pflicht.
Da
ich an Bord der Neuling bin, versuche ich erst einmal mich lautlos einzureihen -
mit wenig Erfolg. Gleich am ersten Seetag sollte ich ans Ruder. Tonnen,
Peilungspunkte, Back- und Steuerbord wurden erklärt und schon stand ich am
Ruder. Mit kompetenter Unterstützung wich relativ schnell Freude und
Stolz der Ängstlichkeit. Yes, I can!. Der Gedanke "das glaubt mir
keiner" kam rasch. Im Internet wurde mein "Auftritt" für
die Nachwelt unzweifelhaft dokumentiert.
Seit
Beginn der Reise bin ich erstaunter Beobachter. Einiges kommt mir bekannt vor,
anderes ist völlig neu. Durch die Rangordnung an Bord ist so ziemlich alles
klar und eindeutig geregelt. Das hat den Vorteil, dass jeder weiß wo es lang
geht und endlose Diskussionen entfallen. Nachdem ich das begriffen und die
Befindlichkeiten der einzelnen Crewmitglieder abgespeichert habe, ist alles
klar!
Wolfgang
sehe ich beim "Abbinden" der Tauenden zu. Beim nächsten Mal bin ich
dabei. Beim Segelsetzen und -einholen bekomme ich
vor Staunen den Mund kaum wieder zu. Jeder muss zur richtigen Zeit an der
richtigen Stelle sein. Jedes Detail an den Segeln, der Takelage und an Deck
bedingen sich gegenseitig. Wird ein Tau falsch bedient - muss von vorne
angefangen werden.
Meine
Sinne für Sonne, Wind und Natur erlebe ich neu und intensiv. Der Alltag ist
hinter dem Horizont.


Leba
achteraus und Deckschrubben


eigentlich
der Lieblingsplatz aller Kids und endlich der Nordhafen von Christiansø voraus


Christiansø,
der Kapitän wird landfein gemacht
+++
15.07.2010 +++ 18:30 +++ Leba
+++ Törn
2010/41 +++
Position:
Leba
Teilstrecke :
22 + 65 = 87 sm
Kurs: var
Wind: ESE
3
Luftdruck: 1011
hpa
Welle 0,5
m
Bedeckung
0/8
Temperatur
28°C
Wassertemp.
?°C
Segel-Std
5 h
Masch-Std
9
h
Kurzkommentar ...
☺☺☺
Tagesbericht (Crew)
Bernd
und Bernie haben sich also aufgemacht um nach Opa Bernhard zu forschen. Es
versteht sich von selbst, dass man seinen Freund bei so einem Vorhaben nicht
allein lässt. Also erst einmal zur Bank und Zlotys tauschen, dann zum Bahnhof
und Fahrkarten ziehen an einem Automaten. Man staune, wir haben das
eigenständig hingekriegt ganz ohne unsere Frauen, und alles in Polnisch, eine
Karte für zwei Personen, die sogar von Schwangeren und Behinderten benutzt
werden durfte. Die Zugfahrt war recht aufregend, und ging von Gdansk bis
Gdynia. Dort sollten wir umsteigen in einen Zug nach Puck, der allerdings vor
sieben Minuten abgefahren war. Es war für heute die letzte Verbindung. Wir
haben es allerdings geschafft, einen sehr schnellen Taxifahrer davon zu
überzeugen, daß wir unbedingt Opa Bernhard besuchen müssten, und zwar für
170 Zloty, denn das war alles, was wir noch hatten. Der gute Mann hat
uns mit 100 Sachen durch die Stadt gegurkt, wir haben im Eiltempo das alte
Haus der Familie entdeckt, und Opas Grab haben wir auf dem Friedhof auch
gefunden. Dieser Teil der Geschichte konnte abgehakt werden, aber er musste
getan werden, allein schon wegen der Gefühle. Zurück an Bord wurden
wir fröhlich von unserer Leidensgemeinschaft begrüßt. Die Hitze war fast
unerträglich, so dass wir uns kurzfristig entschlossen haben das
gastliche Danzig zu verlassen, und ein paar Meilen übers Wasser mit kühler
Brise zur Spitze der Halbinsel Hel zu laufen. Viel Frische hat dieser Schlag
allerdings nicht gebracht . Der allseits bekannte "Pumakäfig"
entwickelte sich zu später Stunde zu einem "Hexenkessel". So was
hab ich noch nicht erlebt! Ich lag wie die anderen wegen der Hitze spärlich
bekleidet auf meiner Decke in meiner Koje. Alptraumartige Geräusche, die
absolut nichts mit dem üblichen Schnarchen und Röcheln zu tun haben, drangen
in mein Bewusstsein, als ich plötzlich eine Hand über meinen Körper tasten
fühlte. Mit weit aufgerissenen Augen starrte mich der Grosswildjäger aus
Wietze an (Namen werden hier nicht genannt) und auf meine Frage, ob er nicht
mehr wisse, wo seine Koje ist, nickte er nur mit dem Kopf. Ich hab ihn
natürlich lieb zu Bett gebracht, so wie jede andere Nachtschwester das auch
getan hätte. Nur wie dieser schwarze Schlüpfer, mit den Buchstaben
drauf in mein Bett gekommen ist, bleibt ein Rätsel. Der Tag drauf
begann mit tollstem Wetter, mit wunderschönem Wind, so dass wir 6Uhr 30
ausgelaufen sind und bis in den Nachmittag hinein einen tollen Segeltag
hatten. Dann pennte der Wind ein, es fing an zu drohen, der Wind brach
plötzlich wieder verstärkt los, und wir entschieden einem eventuellen
Unwetter durch Anlaufen des nächsten Hafen auszuweichen. Das Unwetter brach
nicht herein, dafür gingen die Meisten in der Ostsee baden, am Strand,
versteht sich. Mann riecht das jetzt gut an Bord! Tschüss, bis morgen.

Abendstimmung
auf Hel

die
neue "Gefechtsrudergängerin" und Hildes Matjes zum Abendbrot an der
Pier in Leba
am
Ostseestrand
+++
14.07.2010 +++ 12:00 +++ Danzig +++ Törn
2010/41 +++
Position:
Danzig
Teilstrecke :
0 sm
Kurs: -
Wind: var
2
Luftdruck: 1013
hpa
Welle 0
m
Bedeckung
0/8
Temperatur
28°C
Wassertemp.
?°C
Segel-Std
0 h
Masch-Std
0
h
Kurzkommentar ...
☺☺☺
Tagesbericht (Crew)
Am
Montag abend um 2100 Uhr wurde der Reisebus der Firma von Rahden am
Nautilushaus am Vegesacker Hafen von dem ersten Teil der Mitreisenden mit
Flüssigproviant, mehrheitlich Gerstenkaltschale aus Österreich -
Gösser-Bier und diversem Gepäck beladen. Wenig später gingen dann in
Etelsen die restlichen Mitsegler und Besatzungsmitglieder an Bord des
klimatisierten Busses. Dort wurde auch der eigentliche Proviant eingeladen. 13
Leute plus zwei Fahrer in einem 44er Bus, da war für fast jeden eine
Querreihe frei und die meisten haben die Nachtfahrt verschlafen. Der Leser
wird sich fragen, wozu so ein großer Bus für die paar Leute, Gepäck,
Proviant und Getränke für 10 Tage brauchen Platz.
Den
nächsten Tag kamen wir dann auch relativ entspannt und ausgeschlafen um 1000
Uhr am Schiff in Danzig an. An Bord wurde noch fleißig sauber gemacht und
geräumt. Aber wir konnten unsere Kühlwaren wegstauen und unser Gepäck auf
dem Vordeck zwischenlagern, bevor die beiden Fahrer den Bus für die
vorgeschriebenen 9 Stunden stilllegten und sich verdient in ein Hotel verzogen.
Wir nutzten die Zeit für die ersten Eindrücke von Danzig und später
warteten wir bei polnischem Bier auf einer Terrasse unter schattigen Bäumen
am Hafen auf die Schiffsübergabe. Die fand dann gegen 1530 Uhr statt und wir
tranken endlich das erste Bier aus der Zapfanlage des Schiffes, während
unsere Vorgänger unseren Platz auf der Terrasse am Hafen einnahmen.
An
und unter Deck herrschten 35° und das Verstauen des Proviants, das
Kojenbeziehen und wegstauen des Ölzeugs hatte schon was saunahaftes. Nach
einem gesunden Abendbrot (selbst der Skipper hat Salat gegessen) ließen wir
den Abend an Deck ausklingen. Ein heraufziehendes Gewitter machte es
erträglich. Aber die ganze Truppe war früh in der Koje.
Heute
morgen war es erst einmal angenehm kühler. Nach dem Frühstück ging es in
Gruppen Danzig zu erkunden. Der Steuermann und unser Hauschronist aus Lesum
wandeln auf den Familienspuren des Steuermanns irgendwo zwischen Gdynia und
Wladyslawowo. Deshalb schreibt auch der Skipper (die meisten werden es schon
gemerkt haben). Heute abend wollen wir uns auf das große Meer wagen, in der
Hoffnung das es dort etwas kühler ist.

gestern
morgen, noch im Bus aber schon in Polen, und heute - die BV2 noch in Danzig -
als Suchbild

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